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Hier finden Sie ein paar spannende Informationen zum Thema Uhr. Unser Uhrenlexikon dient zur Erklärung von Fachbegriffen. Kommen Sie uns in Bochum besuchen, unser Team erklärt Ihnen gerne die Austattung und Besonderheiten der verschiedenen Uhren.

a.m.
Anzeige, die häufig auf Digitaluhren zu finden ist. a.m. (ante = vor, meridiem = Mittag) bezeichnet den Zeitraum von Mitternacht bis zwölf Uhr mittags. p.m. (post = nach) steht für die Zeit von Mittag bis Mitternacht.

Abfall
Als Abfall bezeichnet man die Einstellung der (Pendel-)Uhr. Dieser soll so sein, daß ein gleichmäßiges Ticken erfolgt.

Abgleichschrauben
Am Unruhreif werden außen Abgleichschrauben angebracht, durch Hinein- bzw. Herausdrehen der Schrauben wird der Außendurchmesser des Unruhreifs geringfügig verändert und somit das Gangergebnis der Uhr beinflußt. Dieses Verfahren wird heute kaum noch verwendet, so daß Uhren mit Schraubenunruh als Rarität gelten.

Absehe
Visierhilfe: Kleine Plättchen mit Sehschlitzen oder -löchern

Achtageuhr
Müssen nur alle acht Tage aufgezogen werden. Sie haben ein größeres Federhaus und meist ein zusätzliches Zahnrad im Räderwerk.

Acrylglas
Werkstoff für Uhrengläser, besser bekannt unter der Bezeichnung Plexiglas. Uhren aus den fünfziger und sechziger Jahren wurden fast ausschließlich mit Plexigläsern ausgestattet.

Alabaster
(der) Spezielle marmorähnliche Gipssart; Farbe: weiß bis grau, gelblich, rötlich, grünlich; auch marmoriert. Er ist wegen seiner leichten Bearbeitbarkeit ein bevorzugter Werkstoff in der bildenden Kunst.

Alhidade
Visiereinrichtung an Winkelmessinstrumenten: Auf einem drehbaren Zeigerarm sind zwei Absehen angebracht, durch die hindurch ein Ziel, z.B. ein Gestirn, anvisiert werden kann.

Altaruhr
Tischuhren, gelegentlich auch Monumentaluhren, deren Gehäusefront mit Säulen und Sprenggiebel, gelegentlich sogar mit gemaltem Altarblatt, dem Vorbild barocker Altäre folgt. Altaruhren wurden während des 17. Jahrhundert vornehmlich in Italien, jedoch auch in Süddeutschland, angefertigt, sehr oft auch als Nacht(licht)uhren.

Amant-Hemmung
-> Scherenhemmung -> Hemmung

Analemmatische Sonnenuhren
Horizontale Gnomonuhren, bei welchen der schattenwerfende Stab innerhalb des Zifferblattes auf das Tagesdatum gestellt wird.

Analoganzeige
Angabe der Zeit durch Zeiger im Gegensatz zur Digitalanazeige (Zahlenanzeige).

Analog-Uhr
Herkömmliche Uhr mit Zifferblatt und Zeigern.

Anglierung
Kanten einer geschliffenen Fläche, auf 45 Grad abgeschrägt und poliert.

Anker
-> Ankerhemmung -> Hemmung Der in das Hemmungsrad eingreifende ankerähnliche Teil der Ankerhemmung. Der Anker stellt die Verbindung zwischen Räderwerk und Unruh her. Durch wahlweises Eingreifen der Ein- oder Ausgangsseite in das Gang- oder Hemmungsrad führt der Anker einen gleichmäßigen Ablauf des Uhrwerks herbei. Der Anker zählt zu den am meisten strapazierten Teilen im mechanischen Uhrwerk.

Ankerhemmung (freie)
-> Grahamhemmung -> Hakenhemmung -> Hemmung Zusammenfassende Bezeichnung für Haken- und Graham-Hemmung und Varianten des Prinzips. Bei dieser Hemmung schwingt die Unruh nach dem Anstoß ohne jede Verbindung zum Räderwerk. Dadurch konnte die Genauigkeit tragbarer Uhren wesentlich gesteigert werden. Seit ihrer Erfindung um 1765 durch den Engländer Thomas Mudge wurde die freie Ankerhemmung ständig verbessert. Sie befindet sich heute in fast allen mechanischen Armbanduhren.

Ankerhemmung, rückführende
Erfunden in England im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts in Verbindung mit dem Sekundenpendel; sie brachte beträchtliche Genauigkeitsverbesserungen gegenüber der Spindelhemmung. Da die Achsen des Hemmungsrads und der Ankerwelle parallel sind, ist die Anfertigung einfacher.

Ankerrad
Es bildet zusammen mit dem Anker die Hemmung und ist das letzte Rad im Räderwerk.

Antike Stunden
-> Temporalstunden

Applike
(die) -> Zwickel Ornament, zum Beispiel aus gegossener Bronze, Messing oder Zinn, das auf eine Fläche zum Verzieren aufgesetzt (= appliziert) wird. Appliken sind besonders häufig seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts auf Gehäusen und in den Zwickeln der Zifferblätter angebracht worden.

Äquation
Zeitgleichung: Differenz zwischen der WOZ (wahre Ortszeit) und der MOZ (mittlere Ortszeit), verursacht durch die elliptische Erdumlaufbahn. Die Sonnenuhr nennt die wahre Ortszeit, die Räderuhr die mittlere Ortszeit.

Äquator
Größter Erdumfang (Erdäquator), von Nord- und Südpol gleichweit entfernt. Seine Ebene steht senkrecht zur Erdachse. Polhöhe = 0°.

Äquatoriale oder Äquinoktiale Sonnenuhr
Das Zifferblatt oder der Ziffernring muss mittels einer geeigneten Einrichtung (Quadrant) äquatorparallel auf die korrekte Polhöhe eingestellt werden, der Polstab steht senkrecht zum Zifferblatt, d.h. erdachsparallel. Die notwendige Südorientierung erfolgt mit dem Kompass.

Äquinoktialstunden
= Große Uhr. Einteilung des Tages in 24 gleichlange Stunden, deren Länge nicht von der jahreszeitlich bedingten Tageslänge beeinflusst ist (im Gegensatz zu den Temporalstunden).

Äquinoktien
Tag- und Nachtgleichen im Frühling (21. März) und Herbst (23. September). Die Daten können sich wegen des Schaltjahres um einen Tag verschieben.

Art Deco
Ankürzung von „Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes“, eine Ausstellung 1925 in Paris, die diesen Stil zum ersten Mal vorführte. Die Hauptzeit des „art deco“ (auch ‘Neue Sachlichkeit’) sind die Jahre zwischen 1920 und 1933. Art Deco wurde in Deutschland besonders durch das ‘Statliche Bauhaus’ Dessau vertreten.

Astronomische Stunden
24-Stunden-Teilung des Tages wie Äquinoktialstunden

Aufziehen der Zugfeder
-> Kronenaufzug -> Schlüsselaufzug Bei Groß- und Taschenuhren erfolgt das Aufziehen mit einem Schlüssel, der auf den Vierkant des Federkerns gesteckt wird. Bei Taschenuhren wird um 1850 der Kronenaufzug gebräuchlich.

Aufzugskrone
-> Krone

Aufzugwelle
Eine Stahlwelle mit verschiedenen Ansätzen und einem Vierkant, auf welchem sich die Krone zum Aufziehen und zur Einstellung der Zeiger befindet. Die Welle ist mittels eines Ansatzes und eines Zapfens in den Platinen gelagert.

Augenwender
-> Automatenuhr Durch das Hin- und Herschwingen des Pendels oder einen anderen Antrieb werden die Augen einer mit der Uhr verbundenen Figur bewegt.

Automatenuhr
-> Augenwender Seit der Gotik gebaute Uhren mit mechanisch bewegten Figuren oder Gegenständen. Einfache Automatenuhren besitzen oft statt des Schlagwerkshammers eine kleine Figur, die mit einem Hämmerchen auf die Glocke schlägt oder mit dem Pendelausschlag ihre Augen hin- und herbewegt. Schon früh werden einzelne Figuren zu Gruppen miteinander verbunden. Nicht nur das Werk von Großuhren dient als Antrieb solcher Automaten, auch Taschenuhren besitzen häufig Automaten mit ganz verschiedenen Themen.

Automatik
-> Selbstaufzug

Automatikuhr
Als automatische Uhr bezeichnet man eine Armbanduhr, deren Zugfeder durch die Armbewegungen des Uhrenträgers aufgezogen wird. Dies geschieht durch einen Rotor, der sich bei Armbewegungen – den Gesetzen der Schwerkraft folgend – dreht.

Automatischer Aufzug
-> Selbstaufzug

Autoquarz-Antrieb
Vom japanischen Großhersteller Seiko entwickelte Verbindung von automatischem Antrieb und Quarzregelung des Gangs. Dadurch läuft die Uhr batteriefrei und dennoch quarzgenau. Auch ein Handaufzugs-Modell mit Quarzregelung ist inzwischen auf dem Markt. Eine weitere interessante Option beinhaltet, daß sich die Uhr auch dann die Zeit merkt, wenn sie mangels Antriebsenergie stehen bleibt (bis zu vier Jahren). Wenn sie wieder bewegt wird, stellt sie sich automatisch auf die aktuelle Zeit ein. (Auto relay)

Avance (französisch: vor, Abk. A)
Auf Reguliereinrichtungen angegebene Bezeichnung für die Richtung, in der durch Verstellen des Regulierorgans ein Vorgehen der Uhr erreicht bzw. ihr Nachgehen beseitigt wird. Entspricht in englichen Uhren ‘Fast’, Abk. F.

Azimut
Winkel des Fußpunktes eines Gestirns auf der Horizontebene.

Babylonische Stunden
= griechische Stunden. Einteilung des Tages in 24 gleichlange Stunden, Beginn der Stundenzählung mit 0 Uhr bei Sonnenaufgang. Die Nachtstunden von 18 bis 0 Uhr entfallen auf den Zifferblättern

Baby-Wecker (Amerikaner-Wecker)
Relativ unveränderte Ursprungsform des heutigen mechanischen Haushaltsweckers. Sein Name rührt daher, daß er im Unterschied zu den anderen Weckerformen, wie dem Pariser Reisewecker, schnell und unkompliziert auf kurze Weckzeiten zur Babypflege eingestellt werden konnte.

Baguettewerk
Ein besonders schmales Werk, das für sehr kleine Damenuhren verwendet wird.

Belgischer Schlag
-> Schlagfolgen
-> Schlagwerk

Beobachtungsuhren
(B-Uhr; Deckuhr)
-> Chronometer
Tragbare Uhr in Taschenuhrform, vorwiegend für navigatorische Zwecke bestimmt. B-Uhren müssen einen amtlichen Gangschein besitzen; dazu unterliegen z. B. Glashütter B-Uhren u.a. einer ‘Großen Prüfung’ (Gang- und Temperatur- sowie Lageverhalten), die 60 Tage dauert (Chronometerzertifikat) , und einer ‘Kleinen Prüfung’ von 12 Tagen.

Bergkristall
-> Uhrgläser

Béthune-Hemmung
-> Hemmung
Von Chevalier de Béthune 1727 entwickelte rückfallende Hemmung für Pendeluhren, die eine Variante der Spindelhemmung ist. Sie besitzt senkrecht zum Trieb des Hemmungsrades stehende Zähne und eine geteilte Spindel, deren Lappen an zwei Hebeln miteinander in Verbindung stehen.

Bilderuhr
Verquickung von Gemälde und Uhr.
Meist handelt es sich um Landschafts- oder Stadtansichten. Die auf ihnen abgebildeten Kirch- oder Stadttürme zeigen funktionstüchtige Uhren, deren Werke hinter der bemalten Leinwand verborgen sind. Das übliche Uhrwerk ist das Wiener Vierviertelschlagwerk.

Bisamapfel(uhr)
-> Uhrenformen

Bläuen
Künstliche Oxydation von Stahlteilen, etwa von Zeigern, die mindestens seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich ist. Die polierten Teile werden so lange vorsichtig erhitzt, bis der gewünschte – blau-violette – Farbton erreicht wird.

Blechankergang
-> Hemmung
-> Schwarzwälder Uhren
Ankerhemmung, bei der Anker aus Blech gebogen und auf die Ankerwelle aufgenietet ist. Blechanker befinden sich hauptsächlich in billigen Weckern und Schwarzwälder Uhren.

Blinden-Taschenuhr
-> Tastknöpfe
Taschenuhren, meist Savonetten, bei denen die Ziffern in Braille-Symbolik durch erhabene Punkte angezeigt sind und damit von Blinden die Zeit abgetastet werden kann.

Bodenstanduhr
Zusammenfassende Bezeichnung sämtlicher Großuhren, deren Gehäuse auf dem Boden steht. Bodenstanduhren sind fast immer gewichtsgetrieben. Typologisch sind sie aus dem seit dem 16. Jahrhundert die Gewichte schützenden Holzkasten entstanden. Durch den Einbau des langen Pendels entwickelten sich die eigentlichen Bodenstanduhren, die seit dem Ende des 17. Jahrhunderts gebaut werden.

Bogenschild
-> Bogenzifferblatt

Bogenzifferblatt
Rechteckiges Zifferblatt mit oben eingezogenem Bogenfeld.

Böhmische Stunden
= italienische Stunden. Einteilung des Tages in 24 gleichlange Stunden, Beginn der Stundenzählung mit 0 Uhr bei Sonnenuntergang. Die Nachtstunden von 0 bis etwa 7 Uhr bleiben auf den Zifferblättern frei.

Boulle-Technik
Kombinierte Einlegearbeiten (Marketerie) an Möbeln oder Uhrengehäusen aus Schildpatt, gefärbten Hölzern, Elfenbein, Perlmutt und Metall. Benannt nach dem französischen Kunsttischler (Ebenisten) André Charles Boulle (1642 – 1732), der in Paris für Ludwig XIV. arbeitete.

Bracelet (franz. Armband)
Allgemeine Bezeichnung für die Armbanduhr um 1900 bis 1925.

Bracket-Clock
-> Stockuhr
-> Stutzuhr
-> Zwickel
Englische Bezeichnung der Stockuhr. In England seit etwa 1670 gebaute Stockuhren, die Anfangs häufig auf Konsolen standen, meist mit Schlagwerk und oft mit zusätzlichen Indikationen. Das Gehäuse der Bracket-Clock besteht fast immer aus einem zumindestens vorn verglastem Holzgehäuse , das oben einen Tragegriff besitzt. Der große Ziffernring wird in den Zwickeln meist von vergoldeten Bronzeappliken eingefaßt. Die Form ist zunächst rechteckig, erhält jedoch ab etwa 1720 ein oben eingezogenes Bogenfeld.

Breguet-Spirale
-> Unruh
Im Jahre 1788 von Abraham Louis Breguet (1747 – 1823) entwickelte Unruhspirale mit nach oben und innen gebogener Endkurve, die beim Schwingen der Unruh ihren Schwerpunkt nicht verlagert.

Breguet-Zeiger
-> Zeiger
Von Abraham Louis Breguet (1747 – 1823) benutzte gerade, schlanke, meist stählerne Zeiger mit einer gebohrten kreisförmigen Erweiterung nahe der Spitze.

Breitengrade
Parallel zum Äquator verlaufende Kreise auf der Erdoberfläche von 0° (Äquator) bis 90° (Pole). Der Breitengrad eines Ortes ergibt sich aus dem Winkel einer gedachten Linie zum Erdmittelpunkt auf der Äquatorebene.

Brocot-Hemmung
-> Hemmung
-> Paletten
Von Louis Gabriel Brocot 1826 erstmals vorgeführte ruhende Ankerhemmung, auf die er 1847 ein Patent erhielt. Die Brocothemmung hat zwei senkrecht zur Fläche des Ankers stehende halbrunde Stifte aus Stahl oder häufiger aus Stein (Rubin), die als Paletten dienen.
Bei französischen Pendulen ist die Brocothemmung sehr häufig in einer Aussparung des Zifferblattes sichtbar gemacht.

Bronze
-> Applike
-> Carteluhr
Kupfer-Zinn-Legierung, die für Uhrengehäuse und Dekor/Appliken seit dem 16. Jahrhundert benutzt wird. Es gibt je nach Herstellungsverfahren große Unterschiede in der Qualität. Gute französische Bronzen des 18. Jahrhunderts tragen das Gütezeichen „C-couronne“.

Brücke
-> Kloben
-> Platine
1. Brückenförmige Lagerplatte in Taschenwerken für das hintere Spindel- oder Unruhwellenlager mit einer oder zwei Befestigung(en).
2. Brückenförmige Lagerplatte für das hintere Lager der Laufräder eines Taschenuhrwerkes, gelegentlich auch bei Großuhren. Sie wird anstelle voller Platinen benutzt und ermöglicht eine bessere Kontrolle und Korrektur der Eingriffe sowie einen Einblick in das Werk. Die Lagerplatte wird seit etwa 1835 von der Firma Vacheron & Constantin bei Taschenuhren angewandt. In Frankreich ist sie vereinzelt bereits im späten 18. Jahrhundert im Gebrauch.

Brünieren
Färbung von Metall durch Chemikalien, um einen bestimmten Farbton zu erzeugen. Sehr gebräuchlich bei Bronzen.

Bügel
Beweglicher Ring am (Taschenuhr-) Pendant, in den die Uhrkette eingehängt wird. Der Bügel kann zugleich auch als Schutz für das Rädchen (Krone) dienen, mit dem man die Taschenuhr aufzieht.

Bürgerliche Stunden
= kleine Uhr: Einteilung des Tages in 2 x 12 Stunden

Burgunder Uhren
-> Comtoise

Cabochon
Rundgeschliffener Zierstein, manchmal als Abschluß einer Aufzugskrone eingesetzt.

Caliber
Als Caliber (Kaliber) bezeichnet man in der Uhrmacherei ein bestimmtes Uhrwerk.

Capucine
-> Reiseuhr
Kleinere Pendule, die auch als Reiseuhr dient, fast stets mit Schlag- und Weckerwerk, immer mit Messinggehäuse, Glocke und Traggriff. Capucinen wurden in Frankreich von der Mitte des 18. bis in die Hälfte des 19. Jahrhunderts hergestellt.

Carillon
-> Spielwerk
Glockenspielwerk. Vereinzelt sind Carillons schon mit gotischen Uhren verbunden. Im späten 17. und 18. Jahrhundert besitzen zahlreiche Großuhren, gelegentlich sogar Taschenuhren, Glockenspiel mit oftmals mehreren Melodien.

Cartel-Uhr
Nach ihrer ungefähren Erscheinung (cartel = Rahmen) benannte und in Frankreich seit etwa 1730 bis 1800 verbreitete federgetriebene Wanduhren in kartuschenförmigen Gehäusen aus meist vergoldeter Bronze. Die schönen Carteluhren stammen aus dem Louis XV. Billigere Nachbauten sind in Österreich, der Schweiz und in späterer Zeit in Schweden entstanden.

Cerle Tournant-Uhr
-> Digitalanzeige
-> Vasenuhr
Digitale Anzeige der Uhrzeit durch sich horizontal drehende Ziffernscheiben.

Champlevé-Technik
Technik zur Anfertigung von Uhrenzifferblättern (vorwiegend im 17. und 18. Jahrhundert). Aus einer polierten Gold- oder Silberplatte werden mit einem feinen Stichel Felder ausgeschabt, bis sie matt wirken. Die für die Indikationen benötigten Flächen bleiben stehen.

Châtelaine (die)
Im späten Mittelalter eine kürzere Kette, an der Schmuck und Gebrauchsgegenstände (Schlüssel, Petschaften, kleine Messer) befestigt wurden und die damals am Gürtel getragen wurden. Im 18. Jahrhundert war die Châtelaine als Uhrkette mit verschiedenen, oft kostbaren Anhängern allgemein verbreitet.

Châtons
Metallring, der als Fassung des Lagersteines dient. Zu unterscheiden sind verschraubte und gepreßte Châtons. Letztere sichern einen besseren Sitz der Lagersteine.

Chinoiserie
Darstellung an Uhren des 18. und 19. Jahrhunderts aus dem chinesischen Kulturleben, die in vielen Formen auftreten, z.B. als kunstvolle Lackmalereien, Bronzeschmuck oder als figürliche Elemente.

Chronograph
-> Stoppuhr
Per definitionem ist »ein Chronograph eine Uhr mit Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger, die es mit Hilfe eines speziellen zusätzlichen Mechanismus ermöglicht, einen zumeist zentral angeordneten Chronographenzeiger durch Betätigung eines Drückers zu starten, zu stoppen und wieder in seine Nullposition zurückzustellen, ohne daß das eigentliche Uhrwerk dabei angehalten beziehungsweise die Zeitindikation verändert wird.«. Damit lassen sich gestoppte Zeitintervalle bis zu einer Minute direkt ablesen. Je nach Ausführung besitzen Chronographen ferner einen Minuten und (gegebenenfalls) Stunden-Zählzeiger, die die seit Beginn der Stoppung abgelaufenen vollen Minuten und Stunden registrieren und dadurch die Messung längerer Zeitspannen bis zu 12 Stunden gestatten. Bei Betätigung des Nullstelldrückers springen auch die Zählzeiger automatisch in ihre Ausgangsposition zurück.

Chronometer (griech. Zeitmesser)
-> Beobachtungsuhren
-> Chronometer-Hemmung
Besonders exakt gehende Uhren, deren hohe Ganggenauigkeit durch das Zertifikat eines Chronometer-Prüfungsinstituts bescheinigt worden ist. Geprüft werden Chronometer etwa von der Sternwarte in Hamburg. Taschen-, Armband- und Schiffschronometer sowie Beobachtungsuhren können dieses Zertifikat erhalten.
Chronometer dürfen sich nur jene Uhren nennen, die aufgrund ihrer Präzision und hervorragender Zeitmeßergebnisse amtlichen Prüfungen standgehalten haben. Diese Prüfungen dauern 15 bis 22 Tage, die Uhren werden dabei in verschiedenen Temperaturen und Lagen getestet. Wenn bei diesem Test bestimmte Gangabweichungen nicht überschritten werden, stellt das prüfende Institut einen Gangschein aus. So muß z.B. der mittlere tägliche Gang eines Chronometers in fünf Lagen im Bereich von –4 Sekunden/Tag bis +6 Sekunden/Tag liegen.

Chronometer-Hemmung
-> Hemmung
Von Pierre Le Roy (1717 – 1785) 1748 entwickelte freie Hemmung, die häufig in Schiffschronometern verwendet wurde. Auch heute noch wird sie in abgewandelter und verbesserter Konstruktion gebraucht.
Man unterscheidet die Chronometerhemmung mit Feder (meist in Schiffs- und Großuhren) und die Chronometerhemmung mit Wippe (meist in Taschenuhren).
Bei der Chronometerhemmung mit Feder hält der an der Feder befestigte Ruhestein das Hemmungsrad an, bis der an einem Teller an der Unruhwelle befindliche Auslösestein die Feder anhebt und damit den Ruhestein aus dem Hemmungsrad herauszieht, das sich dann weiter dreht und mit einem Zahn auf den an dem Teller befestigten zweiten Stein, den Antriebsstein, fällt und die Unruh antreibt. Diese erhält beim Zurückschwingen jedoch keinen Antrieb. Er erfolgt nur bei jeder zweiten Schwingung (freie Hemmung).

Chronometrie
Wissenschaftliche Zeitmesskunde. Hierzu gehören alle die Zeitmessung betreffenden Gebiete, wie die astronomische und physikalische Zeitbestimmung, die Zeitberechnung, die Zeitübertragung sowie Uhrentechnik.

Clock (engl.)
-> Großuhr

Comtoise (Comté-Uhr)
-> Bodenstanduhren
-> Hemmung
-> Pendel
In der Franche-Comté (daher auch Burgunder Uhren) seit etwa 1670 hergestellte Wanduhren, häufiger jedoch Bodenstanduhren in bemalten oder lasierten Holzkästen. Schon frühe Exemplare besitzen ein Pendel und als Gangregler Spindel- oder Ankerhemmung Die Zifferblätter sind einfach, tragen auf der hochrechteckigen Fassade einen Ziffernring aus Zinn oder Messing und eine Bekrönung aus gesägtem Messingblech.
Bald werden auch Zifferblätter mit Bronzereliefs und Emailfeldern gebräuchlich. Seit etwa 1740 sind Zifferplatten aus Fayence und Bronzebekrönungen mit einem Hahn („Hahnenuhren“) verwendet.
Die gegenwärtig häufig angebotenen Comtoisen mit oft prächtigen breiten Pendeln und Fassaden aus gepreßtem, z.T. coloriertem Messingblech sind erst nach 1850 entstanden und werden noch bis heute gebaut.

Congreve, William (1772 – 1828)
-> Kugellauf
Erhielt 1808 ein Patent für eine spezifische Ausprägung der Kugellaufuhr.

Cuvette
-> Staubdeckel
Ein Innen- oder Zwischendeckel im Gehäuse der tragbaren Kleinuhren, der das empfindliche Uhrwerk zusätzlich gegen Verschmutzung schützt.

Cylinderhemmung
-> Hemmung
Von Thomas Tompion (1639 – 1713) angefertigt, von Georg Graham (1673 – 1751) im Jahre 1720 verbesserte und rasch allgemein übernommene, ruhenden Hemmung.
Währen die Unruh schwingt, ruht ein Zahn des Hemmungsrades auf dem Cylinder, dieser drückt dabei nicht gegen das Räderwerk. Im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Cylinderhemmung in Taschen- und Armbanduhren üblich, die Ganggenauigkeit ließ jedoch zu wünschen übrig.

Dachluhr
Spezielle Form einer länglichen österreichischen Wanduhr, meist mit qualitätsvollen Werken.

Darmsaite
-> Feder
-> Schnecke
Verbindungsteil zwischen Federhaus und Schneckenrad. Überträgt die Federkraft auf die Schnecke. Nach etwa 1600 wird sie allmählich durch eine Stahlkette oder ein Stahlseil ersetzt.

Datumsanzeige
-> Ewiger Kalender
-> Indikationen
-> Kalenderuhr
Angabe des Tages, der Woche, oder des Jahres, in einzelnen Fällen sogar der Indikation (Römerzinszahl), die seit dem 16. Jahrhundert auf Großuhren häufig erscheint. Manchmal werden die wechselnde Länge des Februars und die Schaltjahre berücksichtigt (sog. Ewiger Kalender). Seit dem 16. Jahrhundert befinden sich Datumsanzeigen auch auf Taschenuhren.

Datumsuhr
-> Datumsanzeige

Deckstein
-> Unruh
Meist Edelstein , z.B. Rubin oder Diamant, der vor das Lager eines Rades oder der Unruhwelle gesetzt ist und das Seitenspiel (die seitliche Beweglichkeit) begrenzen soll.

Deklination
-> auch Sonnendeklination und Missweisung
allgemein: Abweichung.

Dezimaluhr
-> Revolutionsuhr

Dezimalzeit
-> Revolutionsuhr
Gliederung der Uhrzeit nach dem Dezimalsystem. Sie entspricht dem immer wieder auftauchenden Bestreben, alle Maße und Bereiche in dezimalen Zahlen auszudrücken, was viele Rechnungen erleichtert. Sie war bereits in Frankreich 1793 bis 1806 die gesetzlich vorgeschriebene Zeit.

Dichtungsring
Eine wasserdichte Uhr wird mit mindestens einem Dichtungsring am Gehäusedeckel, dem Glas und der Krone versehen. Früher wurden Dichtungsringe aus Kork, Blei und Gummi verwendet, heute sind diese Materialien durch verschiedenste Kunststoffe ersetzt worden.

Digitalanzeige
-> Cerle Tournant-Uhr
Zeitangabe, bei der die Anzeige nicht durch einen Zeiger erfolgt, sondern die sich auf einer drehenden Scheibe angebrachten Ziffern in einem Ausschnitt der Deckplatte bzw.des Zifferblattes erscheinen.

Digitaluhr
Bereits im 19. Jahrhundert wurden Uhren hergestellt, die anstelle der klassischen Zeiger fallende Zahlenplättchen als Zeitanzeige benützten. Bei modernen Digitaluhren wird die Zeit durch Leuchtdioden oder Flüssigkristall angezeigt.

Diopter
Visiereinrichtung an Instrumenten, bei welcher ein Ziel über zwei auf einem Lineal befestigten Markierungen (Absehen) nach Richtung oder Höhe fixiert wird. Die zusätzliche Verwendung von geschliffenen Linsen in Kombination mit Zielvorrichtungen (z.B. Fadenkreuze) ermöglicht eine genaue Messung weit entfernter Objekte.

Display
Bezeichnung für ein Zifferblatt mit vollelektronischer Ziffernanzeige.

Doppelzeigerchronograph
-> Rattrapante

Dosenuhren
Tragbare Uhren in Dosen- oder Trommelform, die seit etwa 1500 angefertigt wurden. Ihr Gehäuse, fast immer aus Messing, trägt auf der Oberseite das Zifferblatt mit nur einem Zeiger. Kleinere Dosenuhren wurden wahrscheinlich auch von Peter Henlein in Nürnberg hergestellt.

Doublé
Ein Schmuckmetall, bei dem auf ein unedles Metall eine Goldschicht aufgebracht wurde. Zur Beschichtung gebraucht man eine Gold-Legierung mit einem Feingehalt von 333/000 oder 585/000, niemals jedoch Feingold.

Drehganguhr
-> Drehpendel

Drehpendel (Torsionspendel)
An einem elastischen schmalen Band (der Drehpendelfeder) aufgehängter Pendelkörper, der in horizontaler Lage Drehschwingungen aus führt. Es ist vornehmlich in Jahresuhren zu finden.
In der Uhrmacherei gab es bereits seit dem 16. Jahrhundert Versuche, eine Drehpendelbewegung für die Regulierung des Gangflusses einer Uhr einzusetzen. Dazu wurde als Pendel ein Faden oder Stab mit einem kleinen Schwunggewicht (ein Metallkügelchen) ober- oder unterhalb der Uhr aufgehängt und so mit dem Uhrwerk verbunden, daß das Pendel Kreisbewegungen ausführte. Bei großer Geschwindigkeit vergrößerte sich der Bremsradius und umgekehrt.

Dreiviertelschlag
-> Schlagfolgen
-> Schlagwerk

Drücker
Zur Bedienung von Uhren mit Zusatzfunktionen reicht die Krone allein nicht aus. Deshalb versieht man diese Uhren mit kleinen Druckschaltern, die seitlich aus dem Gehäuse ragen.

Druckuhr (Pumpuhr)
In der Mitte des 19. Jahrhunderts auftretende Taschenuhr, bei der die Zugfeder durch Auf- und Abbewegen einer am Bügelknopf befindlichen Zahnstange oder einer Kette mit Knauf gespannt wird.

Duplexhemmung
-> Hemmung
Im Jahre 1724 von Jean-Baptiste Dutertre (1684 – 1734) erfundene ruhende Hemmung, deren Hemmungsrad zwei Reihen (duplex) von Zähnen besitzt, die senkrecht zueinander am Radreifen angebracht sind. Vorwiegend in Taschenuhren gebraucht

Ebauche (franz. Rohwerk)
-> Rohwerk
In Massenfertigung in der Schweizer Uhrenindustrie des 19. Jahrhunderts hergestellte einbaufertige Teile eines kompletten Taschenuhrwerkes, das von Monteuren und dem Finisseur (Endfertiger) zusammengesetzt wurde. Die fertige Uhr mußte dann von einem Uhrmacher sorgfältig nachgearbeitet (repassiert, ‘abgezogen’) werden.

Echappement (franz. Échapper = entwischen)
Der französische Ausdruck für Hemmung. Früher häufige Bezeichnung für eine komplette Unruh/Hemmung. Ein Hemmungssystem besteht aus drei Teilen: Gangrad, Anker und Balance. Ein Echappement kann für verschiedene Uhren mit passendem Räderwerk verwendet werden.

Edelstahl
Ein nichtrostender Stahl, der heute in der Uhrenindustrie nicht mehr wegzudenken ist. Edelstahl kann eine Legierung von Nickel und Chrom oder auch Molybdän und Wolfram mit Stahl sein. Edelstahl wird etwa seit Beginn der dreißiger Jahre in der Uhrmacherei verwendet.

Eingriff
Die Uhrmacherei bezeichnet mit diesem Begriff das Eingreifen eines Zahnrads oder eines sonstigen Getriebeelementes in ein anderes.

Einstellring
Ein drehbarer Ring am Außenrand eines Uhrgehäuses, welcher der Ermittlung zusätzlicher Meßwerte dient. Dies kann beispielsweise die Funktion einer Weltzeit oder auch das Messen von Tauchzeiten sein.

Eisen
Bei Uhren Bezeichnung für Stahl, der bis über die Mitte des 16. Jahrhunderts bei den Räderuhren das einzige Material für Werk und Gehäuse war.
Vom 13. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts wurde ausschließlich Eisen zur Herstellung von Uhrwerken und Uhrengehäusen verwendet. Eisen war damals ein wertvolles Metall, heute gelten Eisenuhren als beliebte Sammlerstücke.

Eisenbahneruhr (Kursuhr)
Übergroße Dienst-Taschenuhr mit robustem Metallgehäuse und einem hochwertigen Ankerwerk, die früher dem Zugführer zur präzisen Einhaltung des Fahrplans diente.
Robuste, in der Konstruktion einfache, aber zuverlässige Taschenuhren, die bis in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts gebaut wurden. Sie wurden oftmals von Eisenbahnern verwendet und tragen deshalb auf dem hinteren Deckel eine eingravierte Eisenbahn.

Eisenbahnminuterie
-> Minuterie

Eisenuhr
-> Eisen
Zusammenfassende Bezeichnung für gewichtsgetriebene Wanduhren des 14. bis 17. Jahrhunderts und in einzelnen Fällen noch spätere, bei denen Werk, z.T. mit Messingrädern, und Gehäuse aus Eisen bzw. Eisenblech gefertigt worden sind.

Ekliptik
Scheinbare Sonnenbahn um die Erde. Durch die Schrägstellung der Erdachse entsteht zwischen Ekliptik- und Äquatorebene ein Winkel von 23°27’, der als „Schiefe der Ekliptik“ bezeichnet wird.

Elinvar
Speziallegierung, die sich wegen ihres besonders kleinen Ausdehnungskoeffizienten zur Herstellung von Unruhspiralen eignet.

Email
Bei der Technik des Emaillierens wird beispielsweise ein Metall mit einem glasartigen, gut haftenden Überzug (Silikaten, Borsilikaten) zum Schutz der Oberfläche oder deren Verzierung überzogen. Dabei wird die Emailmasse auf die gereinigte Metalloberfläche in breiiger Konsistenz aufgetragen und dann im Brennofen bei 800 bis 900 Grad Celsius zum Fließen gebracht. Die erste Schicht wird als Grundfritte bezeichnet, darauf wird dann durch Aufpudern das künstlerisch verarbeitete Deckemail aufgetragen. Uhren mit Emailzifferblatt gelten heute als besonders wertvoll.

Endkurve
Ein besonderes Aufbiegen der Unruhfeder (Breguet-Spirale), um den Schwerpunkt der Feder zentrisch zu halten und damit ein besseres Gangergebnis zu erreichen. In der modernen Uhrenindustrie findet die Breguet-Spirale nur noch aus ästhetischen Gründen Verwendung.

Epakten
Julianische und gregorianische: Eine Zahlenreihe, welche die Feststellung des Mondalters an jedem Tag eines Jahres zulässt. Wichtig zur Ermittlung des Ostertermins in der Liturgie (erster Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond). Die gregorianischen Epakten gelten seit der Kalenderreform 1582 im katholischen Bereich, andere Konfessionsgruppen verwandten noch lange den julianischen Kalender (z.B. Russland bis 1918).

Etablisseur
Unternehmen, das sich ausschließlich mit dem Zusammenbau (Remontage) von Uhren befaßt, deren Rohwerke bei speziellen Ebauche-Lieferanten eingekauft werden.

Ewiger Kalender
-> Datumsanzeige
Kalendermechanismus, der auch die wechselnde Länge des Februars und die Schaltjahre berücksichtigt. Heute vornehmlich in extrem hochwertigen (Schweizer) Armbanduhren.

Fadenaufhängung
Das obere Ende der Pendelstange hängt in einer Fadenschlaufe. Frühe Art der Pendelaufhängung.

Fallhöhe
-> Gewichtsantrieb
Höhe, die das Gewicht zum Ablaufen im/vom Uhrengehäuse bis an den (Gehäuse-)Boden hat. Bestimmt die Laufdauer der Uhr.

Fast (engl.)
-> Avance

Feder
Zugfeder zum Speichern der Aufzugsenergie.

Feder(antrieb)
-> Federhaus
-> Kette
-> Schnecke
-> Stellung
Die Feder ist ein Stahlband, das die Gehäuseachse (Federkern) in einem zylindrischen Gehäuse (Federhaus) spiralförmig umgibt. Die Feder erzeugt ein (von ihrer Spannung abhängiges) Drehmoment auf das Räderwerk. Wohl ein schon seit dem Anfang des 15. Jahrhunderts bei Räderuhren verwendeter Antrieb.

Federaufhängung
-> Fadenaufhängung
Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts aufgekommene Pendelaufhängung. Diese Aufhängung verdrängte mehr und mehr die Fadenaufhängung des Pendels.

Federhaus
-> Feder(antrieb)
-> Feststehendes Federhaus
-> Schnecke
Trommelförmiges Gehäuse zur Aufnahme der Triebfeder, meist mit Deckel verschlossen. Bei Uhren mit Schnecke ist das Federhaus nicht gezahnt, bei Uhren ohne Schnecke jedoch fast immer gezahnt und somit das erste Rad der Uhr. Ausnahmen sind die Feststehenden Federhäuser.

Feinregulierung
-> Rückerzeiger
Vorrichtung zur Einstellung der Ganggeschwindigkeit während die Uhr läuft.
Großuhren: Das Pendel hängt an einem Faden oder an einer Blattfeder. Bei der Feinregulierung verändert man die Pendellänge (kürzer/länger) während das Pendel schwingt.
Kleinuhren: Während die Unruh schwingt, verändert man die wirksame Länge der Spirale (+/-). Dies geschieht durch Verstellen eines Hebels (Rücker- oder Stellscheibenzeiger)

Feststehendes Federhaus
-> Feder
-> Federhaus
Feststehende mit einer Platine verschraubte Federhäuser, bei denen der Federkern die Zahnung trägt.

Feueruhr
-> Öluhr
In Europa und Asien bis in das 19. Jahrhundert gebrauchte Zeitmesser, bei denen das Verbrennen bestimmter Materialien (Kerzenwachs, Öl oder Wollfäden) den ungefähren Ablauf der Zeit auf unterschiedliche Weise anzeigte.

Fialen
Obere Verlängerungen der eisernen Eckpfeiler spätgotischer Konsoluhren wie bei den Strebepfeilern und Türmchen in der gotischen Architektur. Die Enden der Fialen können als Kreuzblumen (s.u.), Voluten, Spiralen, Keulen oder Kugeln ausgebildet sein.

Figurenuhr
-> Kruzifixuhren
Tischuhren, deren Erscheinung durch vollplastische Figuren bestimmt ist, die manchmal kompositionell oder ikonographisch mit der Uhr verbunden sind. Die Figurenuhren der Renaissance und des Frühbarocks zeigen öfters Darstellungen religiöser Themen. Im Hochbarock umgeben Allegorien der Zeit, der Vergänglichkeit und der Tugend die Uhr. Vom Empire bis in den Klassizismus sind antikisierende Figuren oder Figurengruppen sehr häufig.

Flachrahmenbauweise
Gestell des Uhrwerks, das aus Bandeisen besteht und zu einem türartigen Rahmen oder einer geschlossenen U-Form geschmiedet wurde. Bei der vermutlich älteren oder primitiveren Art werden die Bänder hochkantig zusammengeschmiedet und die Räder durch seitlich eingesetzte Lager gehalten. Bei der zweiten bis ins 18. Jahrhundert verwendeten Art werden die vertikalen Bänder mit ihren breiten Seiten gegenüberstehend zusammengehalten, damit die Räder direkt zwischen den Bändern gelagert werden können. Um ein Schlagwerk unterzubringen, wurde in der Mitte ein drittes vertikales Band eingesetzt. Ursprünglich hingen diese Art Werke offen ohne Gehäuse.

Fleur de Lys
Heraldisch stilisierte Lilienblüte

Flötenuhr
Meist Bodenstand-, gelegentlich auch Wanduhren, die zusätzlich ein mechanisches Orgelwerk mit offenen oder gedeckten Pfeifen besitzen. Musikalische Automaten sind seit dem 16. Jahrhundert häufiger mit Uhren verbunden. Meist im Schwarzwald angefertigte Flötenuhren waren im 18. und frühen 19. Jahrhundert weit verbreitet.

Fly-Back
Von Dubey & Schaldenbrand 1946 patentierte Variante des Mono-Rattrapante mit Doppelzeiger, bei dem Chrono- und Schleppzeiger über eine Spiralfeder miteinander gekoppelt sind.

Foliot
-> Waag
Französische und häufige Bezeichnung für Waag, den balkenförmigen Gangregler.

Französischer Schlag
-> Schlagfolgen
-> Schlagwerk

Freischwinger
-> Regulator
-> Schwingpendeluhr
Wanduhr (Regulator) aus dem 19. Jahrhundert mit Federantrieb und Pendel in einem dem Möbelstil der Epoche angepaßten Holzgehäuse. Das Pendel schwingt frei außerhalb des nach unten offenen Holzkastens.
Pendule in vielen Ausführungen, die am freischwingenden Pendel das Uhrwerk trägt.

Frequenz
-> Schwingungsdauer

Fronton
Österreichisch: Zifferblattfront

Gabel
-> Hemmung
-> Pendel
Verbindungsteil zwischen Spindel- bzw. Ankerwelle, an der sie befestigt ist, und dem Pendel, das durch den aufgeschnittenen Teil der Gabel mit seiner Stannge hindurch geführt wird. Die Gabel gibt an das Pendel die Kraft weiter, durch die es in Schwingungen gehalten wird.

Gang
Der Gang ist der Unterschied zwischen zwei abgelesenen Uhrenständen bei 1 Tag Differenz.

Gangabweichung
Aufgrund unterschiedlicher Umwelteinflüsse wie Temperatur oder Lage des Werkes kann der Gang unterschiedlich ausfallen. Die Gangabweichung drückt den Unterschied zwischen zwei gemessenen Gängen aus.

Gangordner
-> Gangregler

Gangprüfung
-> Chronometer

Gangregler
-> Löffelunrast Pendel
-> Radunrast
-> Unruh
-> Waag
Mechanische Einrichtung, deren gleichmäßige Bewegung als grundlegendes Zeitmaß dient. Oberbegriff für Pendel, Unruh, Radunrast und Waag.

Gangreserve (Gangdauer)
Zeit, die zwischen Vollaufzug und völliger Entspannung der Zugfeder vergeht.

Gegengesperr
-> Gesperr
Besondere Vorrichtung, die es ermöglicht, daß die Uhr beim Aufziehen weiter läuft. Primär in hochwertigen, gewichtsgetriebenen Uhren, speziell Bodenstanduhren.

Gegenpendel
Kleineres Pendel (Scheinpendel), das in der Verlängerung der Stange des eigentliches Pendels an der Spindel oder der Ankerwelle befestigt ist und oberhalb bzw. unterhalb der Welle mitschwingt. Häufig ist es an seinem Ende mit einem Spiegel, einem geschliffenen Glasstein oder einer Monddarstellung versehen und hinter einem Ausschnitt des Zifferblattes sichtbar. Der Einfluss des Gegenpendels verstärkt den des eigentlichen Pendels und ermöglicht eine Verkürzung des Hauptpendels.

Gehäuse
Schützende und schmückende Verkleidung des Uhrwerks aus verschiedenen Materialien. Wahrscheinlich waren frühe Eisenuhren häufig offen, doch ist seit dem 16. Jahrhundert – auch zum Staubschutz – ein Gehäuse üblich. Die Gestalt und der Dekor der Gehäuse, die oft von Gehäusemachern angefertigt wurden, folgen der allgemeinen Stilentwicklung im Kunstgewerbe. Gehäuse von Taschenuhren haben die gleiche Funktion, sind jedoch nicht so sehr formalen Veränderungen unterworfen, da sie möglichst glatt und leicht sein sollen.

Gehwerk
-> Schlagwerk
Mechanik, die allein die Zeitanzeige regelt; sie besteht aus dem Antrieb (Feder oder Gewicht), dem Räderwerk, der Hemmung, dem Gangregler und dem Zeigerwerk.

Genfer Punze
(auch: Genfer Siegel, Poinçon de Genève) Aus dem Jahre 1886 stammende Qualitätsauszeichnung der Stadt Genf. 1957 und 1994 wurde die Bestimmung neu gefaßt und umfaßt nun v.a. zwölf Festlegungen zur exakten Verarbeitung und Einstellung von Werkteilen, jedoch keine Ganggenauigkeitsprüfung. Vorgelegt werden können nur Uhren, deren Zusammenbau und Reglage im Kanton Genf erfolgt ist.

Genfer Streifen
Besondere bandförmige Verzierung auf Platinen, Brücken und Kloben.

Geozentrisches Zifferblatt
-> Zifferblatt
Zifferblatt astronomischer Uhren, deren Anzeigen auf dem Ptolemäischen Weltbild beruhen. Sie besitzen allgemein nur drei Zeiger: Den Sonnenzeiger, der zugleich Stundenzeiger ist, den Mondzeiger und einen kreisförmigen Tierkreiszeiger; jeder von Ihnen dreht sich täglich einmal: der Sonnenzeiger an einem Sonnentag, der Mondzeiger an einem Mondtag (24 Stunden, 50 Minuten und 32 Sekunden), und der Tierkreiszeiger vollendet einen Umlauf an einem Sterntag. Ein Beispiel ist die Rathausuhr in Prag.
Beim heliozentrischen Zifferblatt, z.B. an der Uhr in der Rostocker Marienkirche, zeigen – unabhängig vom Stundenzeiger – der Sonnen- oder der Mondzeiger ihre derzeitige Stellung im Tierkreis an.

Gesperr
-> Gegengesperr
Aus dem gezahnten Sperrad und dem eingreifenden Sperrkegel bestehend ermöglicht das Gesperr ein Aufziehen der Uhr und verhindert zugleich, daß die durch das Aufziehen eingebrachte Energie nach Beendigung des Aufziehens reversiv wieder frei wird.

Gewichtsantrieb
-> Fallhöhe
Seit den Anfängen der Uhrmacherei benutzter gleichmäßiger Antrieb der Räderwerke durch Gewichte (Eisen, Blei, Steine), die an einer Schnur oder Kette hängend auf das erste Rad des Werkes wirken. Bis in die Gegenwart wird der Gewichtsantrieb bei Bodenstand- und Wanduhren gebraucht.

Gissen
Feststellen eines Schiffsortes durch Messen seiner Geschwindigkeit mittels Log und Uhr (Sanduhr) und gleichzeitiger Beobachtung des Kompasskurses.

Glassturz
Oben meist halbrund geschlossenes Glasgefäß, das auf einem Holzsockel sitzt. Mit Ausnahme einzelner früherer Beispiele werden erst seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, besonders in Frankreich, Pendulen häufiger durch eine über die Uhr gesetzte Glasglocke vor eindringendem Staub geschützt. Auch die oft vorzügliche erhaltene (Feuer-)Vergoldung französischer Uhren beruht zum großen Teil auf diesem Schutz.

Gleiche Stunden
-> Äquinoktialstunden

Gleitzaum
Damit bei automatischem Aufzug die Zugfeder nicht durch Überspannung reißen kann, ist ihr Ende als „Rutschkupplung“ ausgelegt, die an der inneren Wand der Federhaustrommel entlanggleiten kann.

Globusuhr
Uhren mit einem sich drehenden Globus wurden in vielen Abwandlungen besonders häufig im 19. Jahrhundert gebaut. Sie geben zusätzlich zur Zeit auch den Stand der Erde – von der Sonne aus gesehen -, das Datum und den Stand der Sonne zur Erde an verwendet.

Glocke
Bei Räderuhren für Wecker- und Schlagwerke als Klanggeber verwendet und in der Regel aus gegossener Bronze. Gelegentlich werden Glocken aus Glas, Eisen oder Messing.

Glockenspielwerk
-> Spielwerk

Glucydur-Unruh
Unruhreif aus der sehr harten Legierung Kupfer und 2-3% Beryllium, das in Frankreich Glucinium heißt und zusammen mit dem französischen Wort „dur“ für „hart“ zu Glucydur zusammengesetzt ist.

Gnomon
Fester Schattenwerfer einer Sonnenuhr, der senkrecht oder waagrecht zur Erdoberfläche steht. Da der Gnomon nicht in Beziehung zur Erdachse und zur Äquatorebene justiert werden kann, ist das entsprechende Gerät nur auf der Polhöhe brauchbar, für die es konstruiert wurde.

Goldemailuhr
Taschenuhren, deren Gehäuse aus Gold Emailmalerei trägt, oft nach Vorlagen bekannter Künstler. Kostbare Golduhren waren im 18. und frühen 19. Jahrhundert besonders beliebt.

Grahamhemmung
-> Ankerhemmung
-> Hemmung
Die Profile der Hemmungszahnräder und des Ankers sind bei dieser Hemmung so aufeinander abgestimmt, daß das Pendel nach jedem Anstoß ohne störende Einflüsse vom Räderwerk schwingt. Nach dem Engländer Georg Graham benannt, der sie um 1700 erfand.

Grande Sonnerie (die)
-> Petite Sonnerie
-> Vierviertelschlagwerk
Oberbegriff für Schlagwerke mit einer bestimmten Schlagabfolge: zusätzlich zu den Viertelstundenangaben wird noch die Zahl der vergangenen Stunde auf Glocke/Feder geschlagen.

Greenwicher Zeit (Weltzeit, Westeuropäische Zeit, Universalzeit Abk. UT
Mittlere Ortszeit am Null-Meridian der Erde, der durch Greenwich (bei London, England) geht.

Gregorianischer Kalender
1582 von Papst Gregor XII. mit der Kalenderreform eingeführt. Durch die Änderung der Schaltjahresregelung wurde die Länge des Jahres dem Sonnenlauf angepaßt, um die seit Einführung des julianischen Kalenders entstandene Abweichung von zehn Tagen zu korrigieren.

Griechische Stunden
-> babylonische Stunden

Große Uhr
Einteilung des Tages in 24 gleichlange Stunden
Großuhr (franz. Horloge, engl. Clock)
-> Bodenstanduhren
-> Reiseuhren
-> Waag
-> Wanduhren
Eine ortsfeste Uhr mit Unruh oder Pendel (in früheren Zeiten Waag), deren Werkdicke im allgemeinen gleich oder mehr als 12 mm beträgt. Großuhren sind Wanduhren, Bodenstanduhren, Weckeruhren, Reiseuhren, Turmuhren.

Guicheuhr
-> Halbsavonette

Guillochieren
Mechanisches, maschinelles Gravieren von Metall. Die Guillochiermaschine erzeugt regelmäßige geometrische Linienmuster. Jede gravierte Linie ist ein grafisches Abbild mehr oder weniger kompliziert überlagerter Kreisbewegungen einer Rädermechanik. Diese Dekorationstechnik ist seit dem 18. Jahrhundert bekannt. Allgemein verbreitet ist sie jedoch erst während des 19. und im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts.

Hahnenuhren
-> Comtoise

Hakenhemmung
-> Hemmung
Von William Clement 1680 eingeführte rückfallende Hemmung mit einem Hemmungsrad, dessen Zähne senkrecht zum Trieb stehen. Der ankerförmige Teil der Hemmung gibt im Wechsel einen Zahn frei und hemmt dabei gleichzeitig den anderen. Diese Form der Hemmung ist möglicherweise einige Jahre zuvor bereits von Robert Hooks (1625 – 1703) erfunden worden.

Halbsavonette
-> Savonette
Savonette mit kreisförmigem Fenster im vorderen Deckel, durch das die Zeit auch ohne das Öffnen des Deckels abgelesen werden kann.

Halbschwingung
Winkel, den die schwingende Unruh zwischen ihren beiden Umkehrpunkten beschreibt. Zwei Halbschwingungen werden als Schwingung bezeichnet, hörbar als „Tick-Tack“.

Halsuhr
Vor 1600 entstandene am Hals getragene Uhr, die sich aus der Dosenuhr entwickelt hat.

Handaufzug
Die Zugfeder wird durch tägliches Aufziehen mit der Aufzugskrone gespannt.

Hauptuhr (Mutteruhr)
Steueruhr in Uhrenanlagen, die durch ein vom Pendel gesteuertes Kontaktsystem elektrische Impulse auf parallel geschaltete Nebenuhren gibt.

Heliozentrisches Zifferblatt
-> Geozentrisches Zifferblatt

Hemmung
-> Ankerhemmung (freie)
-> Béthunehemmung
-> Brocothemmung
-> Chronometerhemmung
-> Cylinderhemmung
-> Duplexhemmung
-> Grahamhemmung
-> Hakenhemmung
-> Roskopf-Stiftankerhemmung
-> Spindelhemmung
-> Spitzzahnankerhemmung
-> Scherenhemmung
Sorgt für schrittweisen, regelmäßigen Ablauf mechanischer Uhren, erkennbar am Ticken.
Das Hemmungsrad überträgt schubweise die Energie vom Räderwerk auf den Gangregler (Pendel oder Unruh) indem es diesen bei jeder Schwingung anstößt. Nach dem Anstoß schwingt das Pendel oder die Unruh ohne Antrieb und blockiert das Hemmungsrad bis zum nächsten Anstoß.
Man unterscheidet nach der Bewegung des Hemmungsrades die rückfallende und die ruhende Hemmung. Bei der freien Hemmung schwingt der Gangregler nach jedem Impuls ohne Verbindung mit der Hemmung.

Himmelsäquator
Entspricht der Äquatorebene, jedoch auf das Himmelsgewölbe gedacht übertragen.

Holländischer Schlag
-> Schlagfolgen
-> Schlagwerk

Holz(räder)uhr
Besteht aus einem Werkgestell von zwei bis vier senkrecht hintereinander angeordneten Lagerbändern. Oben und unten sind diese Lagerbänder mit der Deck- bzw. Bodenplatte verzapft oder verstiftet. Das Werkgestell, alle Räder, Hebel und Stifte, sogar die Zeiger, sind aus Holz.

Horizont
Gesichtskreis

Horizontalsonnenuhr
-> Sonnenuhr
Sonnenuhren mit waagrechten Zifferblättern. Sie können als Gnomonuhr oder mit an die geographische Breite angepasstem Polos konstruiert werden. Sie bedürfen der Südorientierung.

Horizontaltischuhr
-> Türmchenuhren
-> Zifferblatt
In der Renaissance hergestellte Tischuhren, die auf ihrer Oberseite meist kunstvoll gravierte, feuervergoldete Kupferzifferblätter, auf die ein schmaler, oft versilberter Zahlenreif mit römischen Zahlen aufgesetzt war, haben.

Horloge (franz.)
-> Großuhr

Immerwährender Kalender
Mehrscheibige Skaleninstrumente, auf denen nach Einstellung einer Jahresfixgröße (Sonntagsbuchstabe oder Goldene Zahl) alle wesentlichen Jahresdaten ablesbar sind.

Incabloc
Heute am häufigsten eingesetzte Stoßsicherung bei Uhren.

Indikationen
-> Datumsanzeige
-> Kalenderuhr
-> Revolutionsuhr
Bezeichnungen für sämtliche neben der Zeitangabe vorhandene Anzeigen, wie des Kalenders, der Römerzinszahl (die sogenannte Indikation, ein Zyklus von 15 Jahren), der Mondphasen oder der Zeit anderer Zeitzonen.

Isochronismus
-> Pendel
-> Unruh
Zeitengleiches Schwingen der Gangordner bei gleicher oder ungleicher Auslenkung. Pendelschwingungen teilen, wenn sie klein genug sind, die Zeit in genau gleiche Teile. Größere Unruhschwingungen bewirken dasselbe. Der Isochronismus von Pendel und Unruh stellt eines der besten künstlichen Mittel zur Zeitteilung dar.

Italienische Stunden
-> böhmische Stunden

Jüdische Stunden
-> Temporalstunden

Julianischer Kalender
Römischer, vorchristlicher Kalender, seit 46 v. Chr., mit Einführung des Schaltjahres und ungleichlanger Monate durch Julius Caesar.

Kadraktur
Vorlegewerk. Die Gesamtheit der meist vor dem Werk angebrachten Teile eines Schlag-, Repetier-, Spiel- oder Automatenwerkes.

Kalenderjahr, Gregorianisches
Heute weithin geltende Kalendergrundlage. Es umfaßt genau 365 Tage und erhält alle 4 Jahre (die nicht durch 400 teilbaren vollen Jahrhunderte – 1700, 1800, 1900, 2100 usw. -ausgenommen) einen Schalttag (29. Februar), um die über die 365 Tage hinausgehenden 5 Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden des mittleren Sonnenjahres auszugleichen.

Kalenderuhr
-> Datumsanzeige
Uhren mit Datumsanzeige. Häufig werden auch Wochentag, der Monat und sogar das Jahr angegeben. Kalenderangaben finden sich schon bei frühen Großuhren der Gotik und Renaissance, und werden bei zahlreichen Stock- und Bodenstanduhren sowie bei Taschenuhren angebracht.

Kaliber
Bezeichnung für die Abmessungen eines Uhrwerkes, heute häufig synonym für Werk verwendet.

Kaminuhr
-> Tischuhr

Kanellierung
Vertikale Rillenverzierung am Uhrengehäuse.

Kardanische Aufhängung
Von Geronimo Cardano (1501 – 1576) um die Mitte des 16. Jahrhunderts nach antiken Berichten und Entwürfen Leonardo da Vinci entwickelte Aufhängevorrichtung auch für Uhren, die aus einem Ring besteht, der an zwei gegenüberliegenden Punkten gelagert ist. Das Uhrgehäuse kann sich in einer zu diesen Punkten senkrechten Achse bewegen und so in waagrechter Lage bleiben. Vorzusweise bei Schiffsuhren eingesetzt.

Karossenuhr (auch Kutschenuhr genannt)
In Kutschen oder am Sattel mitgeführte größere, robuste, federgetriebene Uhr, oft mit Schlag- Weckerwerk, meist in der Form einer (übergroßen) Taschenuhr. Seit dem Anfang des 18. Jahrhunderts sind Karossenuhren gebräuchlich.

Kartuschen (Email-)
-> Zifferblatt
Kartuschen sind sogenannte kleine, wappenförmige mit blauen oder schwarzen römischen Zahlen auf weißem Grund versehene Emailschildchen, an einem gegossenen oder gravierten Zifferblatt befestigt sind.

Karusselluhren
-> Tourbillon

Kette
-> Feder
-> Schnecke
Überträgt die Federkraft auf die Schnecke.

Klappsonnenuhr
-> Wahre Zeit
Tragbare Sonnenuhr. Sie wird waagrecht aufgestellt und mit dem eingebauten Kompaß nach Norden ausgerichtet. Der Schatten des Fadens zeigt die Wahre Zeit auf zwei Flächen.

Kleine Sekunde
Sekundenanzeige, die dezentral, also nicht in der Zifferblattmitte erfolgt.

Kleine Uhr
Einteilung des Tages in 2 x 12 Stunden.

Kleinuhr (franz. Montre, engl. Watch)
-> Armbanduhren
-> Halsuhren
-> Sackuhren
Eine tragbare Uhr mit einer Unruh, deren Werkdicke im allgemeinen kleiner ist als 12 mm. Kleinuhren, wie Taschen oder Sackuhren, sind erst seit dem 17. Jahrhundert gebräuchlich. Im 16. Jahrhundert – seit Peter Henlein – wurden tragbare Uhren meist als Halsuhren getragen. Armbanduhren kamen im 18. Jahrhundert auf und fanden zunehmend im 19. Jahrhundert Verwendung. 1903 werden sie in Europa Mode, der Erste Weltkrieg brachte die allgemeine Einführung. Ringuhren sind Kleinuhren an einem Fingerring. Sie finden sich gelegentlich schon im 16. und 17. Jahrhundert.

Kloben
-> Spindelbrücke
Gestufte Platte für das Lager des hinteren Spindel- oder Unruhzapfens mit nur einem oder zwei Befestigungspunkt(en). Meistens wird der oft reich verzierte Kloben bei englischen und franzözischen Taschenuhren verwendet.
Bei Großuhren, die nur eine Platine haben, tragen von dieser Platine aufsteigende Kloben das zweite Lager des Radzapfens.

Kolure
-> Längengrade
Von Pol zu Pol verlaufende Linie

Kompensationspendel
-> Kompensationspendel
Die Ganggeschwindigkeit einer Pendeluhr hängt von der Pendellänge ab: Lange Pendel schwingen langsamer als kurze. Bei steigender Temperatur wird das Pendel länger und damit die Uhr langsamer. Temperaturschwankungen stören also die Genauigkeit.
Durch Verwendung von verschiedener geeigneter Metalle und spezieller Konstruktionsweisen kann jedoch erreicht werden, daß sich die temperaturbedingten Veränderungen gegenseitig aufheben und die Pendelstange gleich lang bleibt. So kann der Temperaturfehler korrigiert werden. Die Erfindung geht auf John Harrison (um 1725) zurück.

Kompensationsunruh
Temperaturschwankungen stören auch die Ganggenauigkeit der Unruh erheblich. Sie können durch Bimetallunruhen ausgeglichen werden. Zwei geeignete Metalle sind miteinander verlötet, wie eine Unruh gebogen und an den Schenkeln aufgeschnitten. An den losen Enden sind Gewichte angeschraubt. Wird es wärmer und damit die Spirale weiter, geht die Uhr langsamer – gleichzeitig biegen sich jetzt aber die Bimetallstreifen nach innen zur Unruhwelle hin und beheben damit den Fehler.
Die ersten Versuche stammen von dem Engländer John Harrison um 1728.

Komplikation
Uhrwerk mit einem oder mehreren zusätzlichen Mechanismen (Schlagwerk, Kalender, Repetition, Chronograph, Wecker).

Konsoluhr oder Konsolenuhr
Im Gegensatz zu Wanduhren mit Öse und Abstandsdornen standen diese Uhren auf einer offenen Wandkonsole, damit die Gewichtsseile frei blieben.

Kreuzblumen
Verzierung an Fialen; viereckige, profilierte Form mit kleiner Kugel in der Mitte.

Kristallglas
-> Uhrgläser

Krone
Seitlich am Gehäuse befindliches geriffeltes Rad zum Einstellen der Uhrzeit (oder weiterer Anzeigen wie Datum, zweite Zeitzone) und bei Handaufzugsuhren zum Spannen der Zugfeder.

Kronenaufzug
-> Remontoir
-> Schlüsselaufzug
1844 wird die Remontoire-Uhr, eine Taschenuhr, erfunden. Sie wird nicht mehr mit dem lose beigefügten Schlüssel aufgezogen, sondern mit einem kleinen Rädchen, der Krone.

Kruzifixuhr
Vom ausgehenden 16. bis in das 18. Jahrhundert hergestellte Figurenuhren. Fast immer aus Bronze, bei denen ein größerer Sockel eine meist vollplastische Kreuzigungsgruppe trägt. Das hohe Kreuz besitzt einen Ziffernkranz auf einer Kugel, die vom Werk im Sockel angetrieben wird.

Kugellauf
-> Congreve
Der Kugellauf dient meist als Hemmung und Gangregler. Dabei durchläuft die Metallkugel eine bestimmte Bahn und löst an deren Ende den Lauf der nächsten Kugel aus. Die Zahl der einzelnen Abläufe wird gezählt und in die Zeitanzeige umgesetzt.
Eine Variante der Kugellaufuhr ist die Congreve, die nur eine Kugel besitzt. Sie bewirkt am Ende ihres Laufes ein Zurückkippen der geneigten Laufbahnfläche und läuft dann in Gegenrichtung zurück.

Kuhschwanzpendel
-> Kurzpendel
-> Zappler
Vor dem Zifferblatt schnell schwingendes Pendel.

Kurzpendel
Pendel, das nicht länger ist als das Uhrwerk selber.

Kutschenuhr
-> Karossenuhr

Lagerbänder
Vertikale Bandeisen, zwischen die die Räder gelagert werden. Bei Uhren in Flachrahmenbauweise sind sie außerdem ein tragender Teil des Werkgestells

Längengrade
= Meridiane. Senkrecht zum Äquator verlaufende Linien von Pol zu Pol, die von 0° (= Nullmeridian, der durch Greenwich/London läuft) bis 180° in westlicher und östlicher Richtung gezählt werden.

Lantern-Clock
-> Laternenuhr

Laternentrieb
Als Trieb wird ein Rad mit zwölf oder weniger Zähnen bezeichnet. Ein Laternentrieb besteht nicht aus massivem Material, sondern aus zwei runden Scheiben, zwischen die Stifte als Ersatz für die Zähne eingesetzt sind. Laternentrieb befinden sich hauptsächlich in billigen Weckern und Schwarzwälder Uhren.

Laternenuhr (auch Lantern-Clock genannt)
Im Querschnitt quadratische Wanduhren, gelegentlich auch federgetriebene Tischuhren, mit Schlagwerk, deren Gehäuse an Laternen erinnern. Laternenuhren wurden während des 17. und 18. Jahrhunderts meist in England angefertigt, sind aber bald auch auf dem Kontinent, speziell in Frankreich, gebaut worden.

Ligne droit (franz. Gerade Linie)
-> Taschenuhren
Um 1900 häufige Werkanordnung in Taschenuhren, bei der die Mittelpunkte von Ankerrad, Anker und Unruh in einer geraden Linie liegen.

Linse
-> Pendel
Kreisförmige, meist gewölbte Scheibe am unteren Ende eines Pendels. Durch das Verschieben der Linse kann die Schwingungsdauer des Pendels verändert und so der Lauf der Uhr reguliert werden.

Löffelunrast
-> Gangregler
Kleinerer, häufig in Hals- oder frühen Taschenuhren verwendeter waagähnlicher Gangregler mit zwei kleinen meist abgeplatteten Kugeln an den Enden.

Log oder Logleine
Eine mit Knoten unterteilte Leine, am Ende mit einem Widerstandsbrett versehen, deren Ablaufgeschwindigkeit in einer bestimmten Zeiteinheit nach den abgelaufenen Knoten die Schiffsgeschwindigkeit über Wasser angab.

Lünette
Ring aus Metall mit einer Nut, in die das Uhrglas eingelegt wird. Die Lünette ist Teil des Uhrgehäuses.

Malteserkreuzstellung
-> Stellung
Ein spezieller Typ von Stellung; ihre Bezeichnung rührt von einem dabei verwendeten Zahnrad in Malteserkreuz-Form her.

Manufaktur
Hersteller, der sowohl das Werk als auch die weiteren wesentlichen Teile der Uhr selbst anfertigt. (Ein recht umstrittener Begriff, da er eine exklusive Auslese unter den zahlreichen Anbietern herbeiführt. Deshalb sehr begehrt und aus Werbegründen gerne beansprucht, obwohl nicht immer zu Recht. Man rechnet heute im strengen Sinn nur ca. 13 Hersteller zu dieser Gattung, darunter: Patek Philippe, Vacheron & Constantin, Audemars Piguet, Rolex, Jaeger-LeCoultre, Piaget, Girard-Perregaux, Zenith, Lange, IWC, Glashütte, Minerva, Universal Genève, seit neuestem auch Chopard).

Mechanische Uhr
Klassischer Uhrentyp ohne elektronisches Schwingungssystem.

Meridiane
-> Längengrade

Messing
Kupfer-Zink-Legierung, die seit etwa der Mitte des 16. Jahrhunderts für die Anfertigung von Teilen des Uhrwerkes und Gelegentlich auch der Gehäuse benutzt wird.

Mikrorotor
Kompakter Schwungrotor einer Automatikuhr, der durch seinen kleineren Durchmesser in das Uhrwerk integriert werden kann und dadurch die Gehäusehöhe voll ausnutzen kann.

Mineralglas
Mineralisches Uhrglas (Härte 5 Mohs), nicht kratzfest.

Minute (lat. minuere = vermindern)
Der 60. Teil einer Stunde und der 1440. Teil eines Tages. Die gleiche Teilungen gelten auch für die Sternzeit. Die Teilung zu 60 Minuten oder 60 Sekunden wie auch die des Kreises zu 360 Grad sind Relikte des babylonischen Sexagesimalsystems, das auf den Zahlen 1 bis 60 beruhte.

Minutenkranz
-> Minuterie

Minutenrohr
-> Zeigerwerk
Auf ihm sitzt der Minutenzeiger.

Minuterie
Auf dem Zifferblatt umlaufende Einteilung der Minuten, oft zwischen zwei Kreise eingefaßt (‘Eisenbahnminuterie = sieht aus wie Eisenbahnschienen) und teilweise mit ‘5’-Minutenzahlen versehen.

Missweisung
= magnetische Missweisung oder Deklination. Abweichung der Magnetnadel im Kompass von der Nord-Südlinie, bedingt durch die unterschiedlichen Orte des geographischen und des magnetischen Nordpols. Da der magnetische Pol mit dem magnetischen Feld der Erde wandert, ändert sich auch die Abweichung der Magnetnadel im Kompass im Lauf der Zeit.

Mitteleuropäische Zeit (MEZ)
-> Greenwicher Zeit
Mittlere Ortszeit (Zonenzeit) des 15. Längengrades, der u.a. bei Falun, durch Görlitz, Zagreb und Südkalabrien verläuft. Sie gilt u.a. für Deutschland, Österreich, Schweden und Italien.

Mittlere Zeit
-> Wahre Zeit
-> Zonenzeit

Mondalter
-> Mondphase
Die seit dem letzten Neumond verflossenene Zeit, sie wird in den meisten Uhren in Tagen angegeben.

Mondphase(-Anzeige)
Gibt die Phasen/den Stand des Mondes als Bild und/oder Zahl an (Mondalter: 1 bis 29,5 Tage). Dies erfolgt meist, schon bei frühen Großuhren, gelegentlich auch Taschenuhren, mit Hilfe einer hinter einem Ausschnitt bewegten, meist bemalten Scheibe.

Mondphasenuhr
Zusätzlich zur Uhrzeit wird auch die Mondphase angezeigt.

Monduhren
Meist in Form von Umrechnungsscheiben auf Sonnenuhren, dienen dem Ausgleich der Verspätung des Mondes gegenüber der Sonne um 48’ täglich.

Mono-Rattrapante
Aufgrund des geringeren Bauaufwandes preisgünstigere Variante des Schleppzeiger-Chronograph bzw. Rattrapante mit nur einem Stoppzeiger und zwei Chronographen-Drückern. Beim Festhalten des unteren Drückers hält der Stoppzeiger an, um die Zwischenzeit abzulesen, und springt beim Loslassen an die Position, die er beim Weiterlaufen ohne Stop eingenommen hätten. Das mögliche Differenzintervall beträgt dadurch maximal 60 Sekunden.

Montre (franz.)
-> Kleinuhr

Mysterieuse
Tischuhren mit einem zunächst nicht erkennbaren, unsichtbaren Antrieb der Zeiger oder des Pendels.
Die von Robert Houdin (1805 – 1871) vervollkommneten Uhren besitzen eine sich drehende Glasscheibe mit einem darauf befestigten Zeiger, die über eine an ihrem Rand verdeckt angebrachte Zahnung angetrieben wird. Eine zweite feststehende Glasscheibe trägt den Zifferring.
2. Bei Figurenuhren als Mysterieuse ist zunächst nicht erkennbar, wodurch das Pendel angetrieben wird. Die Pendel haltende Figur erfährt aus dem Werk ein winziges Kippmoment, das das Pendel zum Schwingen bringt.
Uhr als komplettes schwingendes Pendel ohne sichtbaren Antrieb auf zwei Lagern, z.B. auf dem Arm einer Figur, das so gewichtsmäßig ausbalanciert ist, daß durch ein kleines Pendel im Innern des Uhrgehäuses die komplette Uhr schwingt.

Offiziersuhren
-> Capucine
Technisch vollendete und dekorative Reiseuhren des 18. und frühen 19. Jahrhunderts, meist mit einem Messinggehäuse, Schlagwerk und Repetition, häufig auch mit Viertelstundenschlag und Weckerwerk. Bekannt sind die formvollendeten Schweizer Offiziersuhren mit vergoldeten Bronzegehäusen.

Öhre
Kleine Bohrung, durch welche ein Sonnenstrahl auf eine Skala fallen kann.

Oignon
Frühe französische Taschenuhren (Sackuhren), die vor 1720 entstanden sind. Ihre Dicke hat zu der Bezeichnung Oignon (Zwiebel) geführt. Sie haben fast immer ein Bronzezifferblatt mit Emailfeldern für die Ziffern und nur einen Zeiger.

Öluhr
-> Feueruhr

Ortszeit
-> Sonnenuhr
-> Wahre Zeit
Alle durch astronomische Beobachtungen wie auch durch Sonnenuhren bestimmte Zeit (Wahre Ortszeit). Sie schwankt täglich im Rhythmus der Zeitgleichung. Die Ortszeit zweier Orte unterscheiden sich von einander um die Differenz ihrer geographischen Länge. Die mittlere Ortszeit für größere Gebiete ist die Zonenzeit.

Paletten
-> Brocot-Hemmung
-> Hemmung
In das Hemmungsrad eingreifende Teile des Ankers. Bei den meisten Taschenuhren und einigen Großuhren sind sie aus Edelsteinen (z.B. Rubin) gefertigt.

Pariser Pendulenwerk
Ein trommelförmiges Acht-Tage-Uhrwerk mit Pendel und Stunden-/Halbstunden-schlagwerk. Diese Werke wurden im 19. Jahrhundert in großen Stückzahlen gebaut.

Pendant (der)
-> Bügel
Knopf am Taschenuhrgehäuse – meistens über der Zwölf. Er dient als Halterung für den Bügel.

Pendel
-> Kompensationspendel
-> Kuhschwanzpendel
-> Kurzpendel
-> Sekundenpendel
Gangregler, der von Christian Huygens (1629 – 1695) im Jahre 1656 mit einer Wanduhr zur Erhöhung der Ganggenauigkeit verbunden worden ist. Besteht aus Stange und Pendellinse. Mit einer Verschiebung der Linse (nach oben = schneller/nach unten = langsamer) erreicht man eine Grobregulierung der Ganggeschwindigkeit, weshalb auch zahlreiche frühe Räderuhren des 17. und 18. Jahrhunderts auf Pendel umgebaut worden sind.

Pendellinse
-> Pendel
Meist linsenförmiger, kreisrunder Körper am unteren Pendelende. Durch sein Verschieben auf der Pendelstange wird die Ganggeschwindigkeit reguliert.

Pendule (die)
-> Bracketclock
-> Religieuse
-> Stockuhr
Zusammenfassende Bezeichnung für Pendeluhren. Diese Uhren sind in erster Linie Ziergegenstände; ihre Gehäuse wurden nicht vom Uhrmacher, sondern vom Innenarchitekten entworfen. Die Pendule hatte sich in der Raumgestaltung einzufügen, sollte aber repräsentativ wirken. Dieser Uhrentyp ist charakteristisch durch eine erstaunliche Vielfalt an Formen und Materialien, die den raschen Wandel des Zeitgeschmacks belegen.

Perlierung
Besondere wolkenförmige Verzierung auf Platinen, Brücken und Kloben.

Petite Sonnerie (die)
-> Grande Sonnerie
-> Vierviertelschlagwerk
Oberbegriff für Schlagwerke mit einer bestimmten Schlagfolge: Geschlagen werden die Viertelstunden, die Stundenzahl aber nur zur vollen Stunde.

Pfeiler
-> Platine
Verbindungsstücke zwischen vorderer und hinterer Platine des Uhrwerks.

Pfeilergestell
Rahmenkonstruktion aus vier vertikalen Eckpfeilern, die unten als Füße auf der Konsole stehen und mit horizontalen Bandeisen bei den spätgotischen Uhren und mit Platten bei den Renaissance-Uhren zusammengehalten werden. Diese Arten entsprechen der prismatischen Bauweise (-> Prismenbauweise). Diese Art ist konstruktionsbedingt stabiler als die Flachrahmenbauweise (s.o.). Die Eckpfeiler sind bei den typischen spätgotischen Uhren diagonal gestellt und haben einen quadratischen Querschnitt mit profilierten Verzierungen in der Form von gotischen Elementen wie Wassernasen, Fialen und Krabben. Die Füße sind nach außen gekröpft und meistens profiliert. Eine wohl spätere, billigere Version des Pfeilergestells hat diagonal gestellte Bandeisen als Eckpfeiler. Es gibt auch Uhren (besonders Turmuhren), deren Eckpfeiler flächenparallel zum Gestell stehen.

Planetenrotor
-> Mikrorotor

Planetenstunden
Die Länge des lichten Tages und der Nacht werden in 12 ungleiche Teile geteilt, sie entsprechen jedoch nicht exakt den jüdischen Stunden (s.o.). Die Tages- und Nachtstunden werden gegeneinander ausgeglichen (vgl. Apian 1533, 9. Kap.).

Platine
-> Brücke
-> Pfeiler
-> Werkgestell
Platte (häufig aus Messing, z.T. aus Eisen, seltener aus Holz), die das Uhrwerk trägt. Zwischen den zumeist zwei Platinen lagern die Wellen des Räderwerkes.
Taschenuhren besitzen seit etwa 1840 häufig nur eine Platine, auf der das Werk mit Brücken sich aufbaut.

Platinenbauweise
Werkgestell, bestehend aus zwei Platten (Platinen), die durch auf der Innenseite befestigte Abstandshalter zusammengehalten und zwischen die die Räder gelagert werden. Sie wurde zuerst bei den Kleinuhren in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts verwendet. Die letzte, jedoch häufigste Bauart.

Plots
Kleine auf den Speichen der Radunruh bewegliche Gewichte, die zur Regulierung dienen.

Polhöhe
Breitenangabe eines Ortes zur Einstellung des richtigen Neigungswinkels des Zifferblattes bei Äquatorialsonnenuhren oder des Schattenwerferfadens bei Klappsonnenuhren.

Polhöhenverzeichnis
Tabelle mit den Angaben der Polhöhen mehrerer Orte.

Polos
-> Polstab

Polstab
Faden, Stift oder Dreieck als Schattenwerfer an Sonnenuhren, bei manchen Uhrsystemen einstellbar auf die jeweils entsprechende Polhöhe.

Polus (der)
Schattenwerfender Stab der Sonnenuhr.

Portaluhr
Tisch- oder Konsoluhr, bei der das Werk mit Zifferblatt und Pendel zwischen zwei oder vier Säulen aufgehängt ist, die mit Sockel und Gebälk/Dach ein portalartiges, offenes Gehäuse bilden. Vorläufer der Portaluhr sind bereits aus dem 17. Jahrhundert bekannt, allgemein verbreitet ist sie vom späten 18. Jahrhundert bis zum Empire und Spätklassizismus.

Porte Montre (der)
Taschenuhrständer zum Aufbewahren der Taschenuhr, wenn diese nicht getragen wird.

Prachtpendel
-> Comtoise

Prisma(bauweise)
Werkaufbau vieler Großuhren vom 15. bis in das 17. Jahrhundert. Die Eckpfeiler des Werkes stehen dabei vertikal zur Grundfläche des Werkes.

Prismenwerk
-> Prismabauweise

Pulsometer
Uhrenskala, die die Ablesung der Pulsschlagfrequenz pro Minute ermöglicht.

Quantitas Diei
Länge des halben Tages im jeweiligen Monat.

Quarzuhr
Zeitmesser, in dem weder Feder, Unruh noch Hemmung vorhanden ist. In einem Quarzwerk wird ein Kristall zum Schwingen gebracht. Die gleichmäßige Schwingung wird nun genutzt, um mit Hilfe eines Chip, also einer integrierten Schaltung, einen Motor anzutreiben. Im Rhythmus der zugeführten Impulse dreht dieser ein Räderwerk. Vorteil ist die sehr hohe Ganggenauigkeit und der geringe Platzverbrauch, Nachteil die Umweltvergiftung durch die Batterie und die Abhängigkeit vom Batteriewechsel.

Quatre-couleurs
-> Vierfarbiges Gold

Räderuhr
Seit dem 13. Jahrhundert gebaute Uhren mit Zahngetrieb und mechanischer Hemmung. Räderuhren werden bis heute noch angefertigt.

Räderwerk
-> Gehwerk
-> Schlagwerk
Überträgt die Energie (Feder, Gewicht) auf den Gangregler (Unruh, Pendel) und übersetzt die Schwingungen des Gangreglers in die Zeitanzeige (Zeigerwerk).
Sämtliche Räder und Triebe, die vom Federhaus aus die Triebkraft an das Hemmungsrad übertragen. Dazu gehören:
Minutenrad
Kleinbodenrad
Sekundenrad
Hemmungsrad
Alle diese Räder sind auf ihren Trieben meistens aufgenietet.

Radunrast
-> Waag
-> Unruh
Radförmiger Gangregler ohne Eigenschwingungsfähigkeit. Er ist nach der Waag der älteste Gangregler, der bei Räderuhren mit mechanischer Hemmung verwendet worden ist. Abgelöst wurde die Radunrast durch die von Christian Huygens erfundene und 1675 publizierte Radunrast mit Spindelhemmung.

Radunruh
-> Radunrast
Bis zur allgemeinen Einführung des Pendels um 1660 die am häufigsten angewandte Form des Schwingungssystems, bestehend aus einem geschmiedeten Reif an dem oberen Ende der Spindel. Bei den Wand- und Konsoluhren hing die Radunruh meistens an einem Faden über dem Werk.

Rahmenuhr
Uhren, deren Front, die ohne Darstellung bleibt, das Zifferblatt – oft in einem vergoldeten Strahlenkranz eingefaßt sind. Rahmenuhren wurden besonders häufig in Österreich während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebaut.
Uhren, bei den das Gehäuse wie ein Bilderrahmen aussieht, z.T. ist die Vorderfront auch bemalt. Sehr oft bei Schwarzwälder Biedermeieruhren verwandt.

Rattrapante
-> Schleppzeiger-Chronograph

Rattrapante (auch Schleppsekunde)
-> Chronograph
An einem Werk mit Chronograph im Zentrum angebrachter Zeiger, mit dessen Hilfe Zwischenzeiten gestoppt werden können, ohne daß der eigentliche Sekundenzeiger des Chronographen angehalten werden muß.

Rechenschlagwerk
-> Schlagwerk
-> Staffel
Bei einem Rechenschlagwerk bestimmt immer die Zeigerstellung die Zahl der Stundenschläge. Gegenüber dem Schloßscheibenschlagwerk hat es zwei Vorteile:
Beim Einstellen der Uhrzeit muss nicht auf das Schlagwerk Rücksicht genommen werden, denn die Staffel steht immer entsprechend dem Stundenzeiger richtig.
Innerhalb einer Stunde kann das Schlagwerk beliebig oft ausgelöst werden, das heißt, die Uhr repetiert (wiederholt) den Stundenschlag. Von dem Engländer Edward Barlow (1636 – 1716) um 1676 erstmals gebautes Schlagwerk.

Regel
Historische Bezeichnung für ein Lineal oder einen Zeiger an astronomischen Instrumenten.

Regulator
Pendeluhr mit Gewichtsantrieb und Kompensationspendel. Bei diesem Uhrentyp dominiert als einziger großer Zeiger der Minutenzeiger, während Stunden- und Sekundenzeiger sich jeweils dezentral in kleineren Zifferblattbereichen drehen.
Der Begriff Regulator wird jedoch nicht nur für Präzisionspendeluhren verwendet, sondern auch für (Wiener) Wanduhren mit Pendel und Feder/Gewichtsantrieb in hochrechteckigen, dreiseitig verglasten Gehäusen, die Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts massenhaft hergestellt wurden.

Regulierung
Feineinstellen einer Uhr mit mechanischem Schwingsystem. Es gibt unterschiedliche Verfahren und Qualitäten: Bei normaler Regulierung wird der Gang der Armbanduhr mit „Zifferblatt oben“ und „Krone oben“ gemessen und auf maximal 30 Sekunden Gangabweichung eingestellt. Bei Regulierung in verschiedenen Lagen wird in 2, 5 oder 6 Lagen reguliert, etwa horizontal: „Zifferblatt oben“ (ZO), „Zifferblatt unten“ (ZU) und vertikal: „Krone oben“ (KO), „Krone links“ (KL), „Krone rechts“ (KR), „Krone unten“ (KU). Bei Regulierung der Temperaturkompensation wird der Gang jeweils 24 Stunden bei 4°C, 20°C und 36°C gemessen und reguliert.

Regulierzifferblatt
Dient zur Regelung der Ganggeschwindigkeit von Unruhuhren. Neben der Unruh befindet sich eine Skala mit einem Zeiger. Beim Verstellen des Zeigers wird die wirksame Länge der Spirale verändert.

Reiseuhr
-> Capucine
-> Karossenuhr
-> Offiziersuhr
Kleine tragbare Uhren, meist mit einem Schlag- und Weckerwerk, die auf Reisen benutzt wurden. Jede federangetriebene Tischuhr: Dosenuhren, Uhren mit horizontalem Zifferblatt, Türmchenuhren und sogar Stockuhren oder Bracket-Clocks konnten in einem Futteral oder in einem ausgepolsterten Holzbehälter als Reiseuhr mitgeführt werden.
Im 19. Jahrhundert entwickelt sich in Frankreich aus dem Capucine-Typ die schlichte allseits verglaste Reiseuhr, die bis Anfang des 20. Jahrhundert in Gebrauch bleibt.

Religieuse
Französische Pendule der Zeit vor 1700, deren Namen angeblich wegen der Ähnlichkeit mit einem Kirchenportal gewählt worden ist. Das rechteckige dunkelfarbige – meist schlichte – Gehäuse wird oben oft durch einen flachen Bogen abgeschlossen. Frühe Beispiele besitzen nur ein Federhaus für Geh- und Schlagwerk.

Remontoir
-> Kronenaufzug
Aufzugsart: Das Uhrwerk wird mit der Krone – sie ist Bestandteil des Uhrwerks – und nicht mehr mit dem Schlüssel aufgezogen.

Repetition
-> Repetitionsschlagwerk
-> Zugrepetition
Zusätzliches Läutwerk einer Uhr, das Minuten, Viertelstunden und/oder Stunden akustisch verdeutlich. Die meisten Rechen-Selbstschlagwerke sind so eingerichtet, daß sie die zuletzt geschlagene Zeit wiederholen, wenn ein entsprechende Auslösemechanismus betätigt wird.

Repetitionsschlagwerk
-> Rechenschlagwerk
-> Schlagwerk
-> Zugrepetition
Ein jederzeit von Hand auslösbares zusätzliches Schlagwerk. Mit einem Drücker (bei Taschenuhren) oder mit einem Schnurzug (bei Großuhren) wird eine Feder gespannt, die das Schlagwerk antreibt. Die Anzahl der Schläge wird durch die Staffel geregelt.
Von dem Engländer Edward Barlow 1676 erfunden.

Retard (franz. Verzögern, Abk. R)
-> Avance
Auf Reguliereinrichtungen angegebene Bezeichnung für die Richtung, in der durch Verstellen des Regulierorgans ein Nachgehen der Uhr erreicht wird. Entspricht in englischen Uhren ‘Slow’, Abk. S.

Revolutionsuhr
Uhren, fast stets Taschenuhren, aber auch einige Pendulen, mit der Dezimaleinteilung, die seit der Kalenderreform des Jahres 1793 in Frankreich bis 1805 offiziell galt. Damals wurde der Tag in 20 Stunden und das Jahr in 12 Monate zu je 30 Tage eingeteilt, eine solche Einteilung steht häufig noch neben der herkömmlichen.

Ringsonnenuhr
Alte Sonnenuhrform, bei der über ein verschiebbares Öhr oder zwei Bohrungen ein Lichtpunkt auf die Innenskala fällt.

Ringuhr
-> Kleinuhr

Rohwerk
-> Ebauche
Die rohen Einzelteile einer Uhr – Platinen, Räder, Hebel und Schrauben -, die fabrikmäßig hergestellt, zusammengesetzt und  verkauft wurden. Der Kunde, ein Uhrmacher, paßt die Teile genau aufeinander an, verfeinert das Uhrwerk und baut es schließlich zum Wiederverkauf in ein Gehäuse ein.
Die größten Rohwerkhersteller arbeiten seit dem 18. Jahrhundert in der Schweiz.

Roskopf-Stiftankerhemmung
-> Ankerhemmung
-> Hemmung
-> Roskopfuhr
Bei Roskopfuhren verwendete freie Ankerhemmung, mit zwei runden Stahlstiften als Paletten. Vorwiegend in einfachen Taschenuhren gebraucht.

Roskopfuhr
-> Roskopfhemmung
Größere, robuste und billige Taschenuhren einfacher Bauart, die seit 1865 von Georg Friedrich Roskopf (1813 – 1889) angefertigt worden sind und die als „montre du prolétaire“ bezeichnet wurde.

Rotor
Das Schwunggewicht des automatischen Aufzugs, entweder in der verbreiteten Variante über die gesamte Gehäusebreite parallel zum Werk kreisend (Zentralrotor), oder als Mikrorotor ins Uhrwerk integriert.

Rubin
In der Uhrmacherei gebrauchter Ausdruck für eine Deck- oder Lagerstein aus echtem oder synthetischem Rubin.

Rückerzeiger
-> Feinregulierung
Dient zur Feinregulierung von Uhren mit Unruh. Durch Verstellen des Rückerzeigers verändert man die wirksame Länge der Spirale, während die Unruh schwingt. (Verkürzen: Uhr geht schneller – Verlängern: Uhr geht langsamer).

Rufschlagwerk
-> Repetition
-> Schlagwerk
-> Zugrepetition

Sackuhren
-> Taschenuhren

Sägeuhr
Gewichtsgetriebene Uhren, bei denen das Uhrwerk mit Zifferblatt durch sein eigenes Gewicht an einer Zahnstange abwärts rückt. Bei den seit dem 17. Jahrhundert hergestellten Sägeuhren sind mehrfach Abwandlungen des Prinzips benutzt worden. Es gibt auch Sägeuhren mit Federantrieb, die an der Zahnstange nach unten geschoben werden müssen, wenn man sie aufziehen will.

Sanduhr
Erst nach Erfindung relativ durchsichtigen Glases im 15. Jahrhundert aufgekommene Zeitmesser aus zwei mit der Öffnung gegeneinanderstehende Glasbirnen. Eine bestimmte Menge Blei- oder Marmorsand rinnt von einem Glasgefäß in das andere.
In Venedig und Nürnberg, den beiden Städten, in denen Sanduhrmacher mehrfach erwähnt werden, wurden auch Sanduhren mit zwei, drei und vier Doppelgläsern hergestellt, die nebeneinander verschiedene Zeiten angeben können.
Eine besondere Form der Sanduhr ist die Kanzeluhr, die bei Predigt en verwendet wurde.

Sanduhren
Zeitweiser, bei welchen die durch ein Lochplättchen oder eine andere Verengung abfließende Sandmenge einen immer konstant bleibenden Zeitabschnitt angibt.

Saphirglas
Wertvolles künstlich hergestelltes Glas mit höchster Härte und Kratzfestigkeit (9 Mohs), die nur von Diamant übertroffen wird.

Säulensonnenuhr
Gnomonsonnenuhr in Säulenform, die die Sonnenhöhe am jeweiligen Datum misst und damit die Stunde anzeigt.

Savonette
-> Halbsavonette
Meist flache Taschenuhren mit Sprungdeckel, die vom späten 18. bis in das 20. Jahrhundert hergestellt worden sind. Zifferblatt und Zeiger sind anders als bei der Halbsavonette nicht sichtbar.

Schablonenuhr
Uhr, deren sämtliche Teile mit Teilen einer anderen Uhr gleichen Typs (Kalibers) ohne Nacharbeit austauschbar sind, was bei den ausschließlich in Handarbeit hergestellten Teilen nicht möglich war.

Schaltrad-Chronograph
Klassischer Chronographen-Typ, bei dem die Start-, Stop-, und Nullstellung der Zeiger über ein neunzähniges Säulenrad, später auch Schaltrad genannt, gesteuert wird. Die handwerklich sehr anspruchsvolle Fertigung dieser Technik wird heute nur noch in seltenen Fällen durchgeführt. Daher stellen Uhren mit dieser in den 30er und 40er Jahren verbreiteten Konstruktion heute sehr gesuchte Sammlerstücke dar.

Scheinpendel
-> Gegenpendel

Scherenhemmung
(auch Stiften- oder Amanthemmung genannt)
-> Hemmung
Von Louis Amant 1741 entwickelte ruhende Hemmung mit einem Hemmungsrad, das senkrecht zum Radreifen stehende Stifte trägt, durch die hindurch die hin- und hergehenden ‘Schere’ geführt wird. Diese Hemmung wird für Präzisionsuhren/Bodenstanduhren angewandt, meist mit Sekundenanzeige.

Schiffschronometer
-> Chronometerhemmung
-> Kardanische Aufhängung
Auf Schiffen seit dem 17. Jahrhundert mitgeführte Uhren, meist mit Chronometerhemmung und Kardanischer Aufhängung des Werkgehäuses. Benutzt werden Schiffschronometer zur Längenbestimmung auf See.

Schlagfolgen von Selbstschlagwerken
1.   Voller Stundenschlag 1- 12. Angabe der vollen Stunden, bei frühen Uhren und häufig bei Bodenstanduhren bis hinein ins 19. Jahrhundert gebräuchlich.
2.   Angabe der vollen und halben Stunden, wobei die halben Stunden nur mit einem Schlag angegeben werden. Diese Form ist ab 2. Hälfte des 17. Jh. in Frankreich und bis heute überall, aber erst in anderen Ländern ab 19. Jh. gebräuchlich. Allerdings in Teilen von Deutschland im 18. Jh. auch bekannt z. B. im bergischen Land, wo die halbe Stunde auf einer kleinen Glocke oder Tonfeder geschlagen wird (meistens als „passing strike“)
3.   Passing Strike (auch „ angerissener Schlag“) in England = 1x bei der vollen Stunde vom Gehwerk betätigt.
4.   Comtoiser Schlag
Die Comtoise-Uhren schlagen die vollen und halben Stunden und wiederholen die volle Stunde ein paar Minuten danach. Dieses System war auch früher in Deutschland bei Kirchturmuhren weit verbreitet.
5.   Angabe der vollen und halben Stunden jeweils mit voller Schlagzahl. Die halben Stunden werden zur Unterscheidung auf eine andere Glocke geschlagen (Holländischer oder Wechsel-Schlag). Sog. Dutch Striking auf Englisch. Auch in England bekannt aber um ½ wird die vergangene Stunde und nicht die kommende geschlagen.
6.   Dreiviertelschlag. Die ersten drei Viertel werden angegeben. Nach dem vierten Viertel wird nur die volle Stunde auf einer größeren Glocke geschlagen. (nicht Frankreich und Schweiz)
7.   Petite Sonnerie, bei dem die Viertelstunden – ggfs. mit Doppelschlag auf 2 Glocken – angegeben werden. Zur vollen Stunde wird die Stundenzahl ohne Viertel allein auf einer größeren Glocke geschlagen.
8.   Grande Sonnerie (Frankreich/Schweiz) bei jeder Viertelstunde wird zuerst die volle Stunde und dann die Viertel (meist im Doppelschlag) angegeben aber nicht bei der vollen Stunde, wo nur die Stundenzahl geschlagen wird.
9.   (Wiener) Vierviertelschlag mit vollem Nachschlag (Wiener-Vollstundenschlag). Hier werden    nach jedem Viertel die volle verflossene Stunden nachgeschlagen.
Sonderformen
10.  Die Glasen bei Schiffsuhren
11.  Italienische (6-Stunden)Schlag: von 1 bis 6 und um 7 Uhr fängt der Schlag mit 1 wieder an. Kombiniert mit den Viertelstunden vorher und nachher
12.  Roman Striking (Römischer Schlag)– nur bei Knibb in England – Schlagfolge nach den römischen Zahlen:
I = 1x auf Glocke A
II = 2x auf Glocke A
III = 3x auf Glocke A
IV = 1x auf Glocke A und 1x auf Glocke B
V = 1x auf Glocke B
VI = 1x auf Glocke B und 1x auf Glocke A
VII = 1x auf Glocke B und 2x auf Glocke A
VIII = 1X auf Glocke B und 3x auf Glocke A
IX = 1x auf Glocke A und 2x auf Glocke B
X = 2x auf Glocke B
XI = 2x auf Glocke B und 1x auf Glocke A
XII = 2x auf Glocke B und 2x auf Glocke A
Also ganz logisch, hat aber nichts mit Rom zu tun, sondern den römischen Zahlen!
13.  Japan.  Die 12 Tagesstunden werden in 2x 6 geteilt und fangen mit 9 an und gehen rückwärts bis 4. Die Halbstunden werden angezeigt mit einem Schlag nach ungeraden Zahlen und 2 Schlägen nach geraden Zahlen. Schlagfolge = 9 – 1 – 8 – 2 – 7 – 1 – 6 – 2 – 5 – 1 – 4 – 2 – dann wieder 9 usw.
14.  Stundenschlag auch bis 24 bei Renaissance Uhren und astronomischen Monumentaluhren

Schlagwerk
-> Grande Sonnerie
-> Petite Sonnerie
-> Rechenschlagwerk
-> Repetitionsschlagwerk
-> Schloßscheibe
-> Stundenschlagwerk
-> Viertelstundenschlagwerk
Zuständig für die akkustische Zeitangabe, meist durch Schlag auf Glocke oder eine Tonspirale.
Üblich ist der Halbstunden- und Stundenschlag; dazu kommen bei einigen Uhren auch der Viertelstundenschlag. Taschenuhren haben manchmal auch Schlagfolgen für Achtelstunden und für Minuten.
Das Schlagwerk besteht aus einem eigenen Antrieb (Gewicht oder Feder) und Räderwerk, es wird vom Geh- oder Zeigerwerk ausgelöst. Die Schlagfolge regelt eine Schloßscheibe oder Staffel.

Schlagwerksauslösung
Um die Zeit akustisch durch Glockenschläge zu signalisieren, muß das Gehwerk ein Hebelwerk auslösen, das die Räder des Schlagwerks freigibt. Bei den ältesten Uhren löst ein Stift am großen Antriebsrad das Schlagwerk über einen Hebel aus; bei späteren Uhren Auslösung durch Stifte oder einen Stern am Stundenrad oder Viertelrohr. Die ältere Art hat den sogenannten Storchenschnabel, später einen Vorlauf oder eine Warnung, wobei die Räder kurz vorher vorlaufen, damit die Auslösung genau zur richtigen Zeit erfolgt.

Schleppzeiger
-> Rattrapante

Schleppzeiger-Chronograph
Diese Art von Chronograph wurde früher Doppelzeiger-Chronograph oder „nachspringende Sekunde“ genannt, ein Synonym hierfür ist Rattrapante (von französisch rattraper = wieder einholen). Der Schleppzeiger, ein zweiter großer Stoppzeiger, wird angehalten, um eine Zwischenzeit zu stoppen, beim Loslassen springt er auf den Stand des anderen Stoppzeigers nach und läuft mit diesem synchron weiter. Hierdurch können beliebig viele Zwischenzeiten genommen werden (sofern es sich nicht um Abstände von nur wenigen Sekunden handelt). Dieser Uhrentyp verschwand in den 60er Jahren, erlebte aber nach Wiedereinführung durch Blancpain im Jahre 1989 eine erfolgreiche Wiederkehr bei zahlreichen Herstellern.

Schloßscheibe (auch Schlussscheibe)
-> Schlagwerk
-> Schloßscheibenschlagwerk
-> Rechenschlagwerk
Sie enthält das Programm für die Schlagfolge der vollen und halben Stunden, manchmal auch die Viertelstunden. Diese Scheibe ist ein Rad, das außen, der wachsenden Stundenzahl entsprechend, immer längere Erhebungen hat, die die Anzahl der Schläge steuern. Nachteil der Schloßscheibe ist, daß der Schlag durch manuelles Auslösen nicht wiederholt werden kann. Beim Schlagen dreht sich nämlich die Schloßscheibe weiter, so daß bei jedem erneuten Auslösen des Schlagwerks die folgende Stunde/Schlagzahl geschlagen wird. Beim Aufziehen müssen das Schlagwerk und die Zeigerstellung synchronisiert werden. Das Rechenschlagwerk hat diesen Nachteil nicht.
Zur Kontrolle des Schloßscheibenschlagwerks haben Uhren des 16. und 17. Jahrhunderts häufig eine separate Anzeige der zuletzt geschlagenen Stunde auf der Schloßscheibe.

Schloßscheibenschlagwerk
-> Schloßscheibe
Älteste Form des Schlagwerkes an Räderuhren Beim Schloßscheibenschlagwerk wird die jeweilige Schlagzahl an der Schloßscheibe abgetastet.

Schlüsselaufzug
-> Kronenaufzug
-> Remontoir
Aufzugsart für Taschen- und Großuhren mit Federzugwerk, z.T. auch bei gewichtsgetriebenen Werken, die von der Zifferblatt- oder Werkrückseite her mit einem separaten Schlüssel mit Innenvierkant aufgezogen werden; auch die Zeiger werden damit verstellt. Der Schlüsselaufzug wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch den Kronenaufzug (Remontoiraufzug) abgelöst.

Schnecke
-> Darmseil
-> Feder
-> Kette
-> Stackfeed
Sorgt für die Übertragung konstanter Kraft auf das Räderwerk.
Die Schnecke hat die Gestalt eines Kegelstumpfs. Auf ihrer Oberfläche windet sich schneckenförmig eine Rille. Diese Rille nimmt eine Kette oder Darmsaite auf, deren anderes Ende an der Federhaustrommel befestigt ist. Ist die Feder aufgezogen, hat sie also am meisten Kraft, zieht die Schnecke am kleinsten Durchmesser der Schneckenwindung; ist dagegen die Feder fast entspannt, zieht die Kette/Darmsaite am größten Durchmesser: Die Schnecke gibt so ein konstantes Drehmoment ans Räderwerk weiter (vorausgesetzt Schneckenform und Räderwerk sind aufeinander abgestimmt).

Schnellschwinger
Uhren mit 28 800 oder 36 000 Halbschwingungen der Unruh pro Stunde nennt man Schnellschwinger.

Schnurrollenaufzug
Oft wird in Großuhren ein eigenes Wecker-Werk verwandt. Das Werk wird über eine Schnur aufgezogen.

Schraubboden
Mit einem Gewinde versehener Boden, der ins Uhrengehäuse eingeschraubt ist.

Schrauben-Unruh
Wie der Name schon sagt, besitzt der Unruhreif Schrauben, die die Masse und damit das Trägheitsmoment der Uhr beeinflussen können.

Schraubkrone
Mit dem Gehäuse verschraubbare Aufzugskrone, die für eine komplette Wasserdichtheit sorgt. Zuerst von Rolex 1926 im Oyster-Modell eingesetzt und ein Jahr später bei der Durchschwimmung des Ärmelkanals durch Mercedes Gleitze publikumswirksam erprobt.

Schwanenhals-Feinregulierung
Vorrichtung in Form eines Schwanenhalses für das Feineinstellen einer Uhr mit mechanischem Schwingsystem.

Schwarzwälder Hakenhemmung
-> Blechankerhemmung

Schwarzwälder Surrer
Schwarzwälder Uhr mit einem speziellen Schlagwerkstypus zum Schlagen der Viertelstunden und vollen Stunden. Der Vorteil liegt darin, daß diese Uhr kein eigenes Viertelstundenschlagwerk braucht.

Schwarzwälder Uhren
Im Schwarzwald seit der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts hergestellte Wanduhren mit Gewichtsantrieb. Anfänglich wurden die Werke fast vollständig aus Holz gefertigt, mit der Waag als Gangregler, und besaßen seit etwa Mitte des 18. Jahrhundert fast immer Pendel. Der Kuckuckruf, durch einen Blasebalg erzeugt, wurde schon seit dem frühen 18. Jahrhundert eingebaut und galt seit dem späteren 19. Jahrhundert als charakteristisch für Schwarwälder Uhren.

Schwingpendeluhr
-> Freischwinger
Oft frei am Fenster aufgehängte Uhren in Form eines großen Pendels, bei denen das Werk mit Zifferblättern auf beiden Seiten die Stelle der Pendellinse einnimmt, so daß die Zeit inner- und außerhalb des Hauses abgelesen werden konnte. Schwingpendeluhren sind vorzugsweise im 19. Jahrhundert angefertigt worden.

Schwingungsdauer (Periode, Frequenz)
-> Pendel
-> Sekundenpendel
Bei Uhren die Dauer einer Schwingung (Oszillation) von einem Umkehrpunkt zu anderen und wieder zurück in die Ausgangsstellung. Das Sekundenpendel benötigt dazu zwei Sekunden.

Schwingungssystem
-> Pendel, Radunruh, Waag;
Der Gangregler der Uhr, angetrieben durch das Räderwerk, durch den der Ablauf reguliert wird.

Seconde morte
Springende Sekunde. Der Sekundenzeiger bewegt sich ruckartig – einmal in der Sekunde – vorwärts.

Sector-watch
Taschenuhren mit viertelkreisförmigem Zifferblatt. Die Zeiger springen auf den Anfang zurück, sobald sie das Ende der Skala erreicht haben. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie häufiger gebaut.

Sekunde
Nach der Minute die zweite Unterteilung der Stunde. Durch die Teilung des Tages in 24 Stunden (wobei jede Stunde 60 Minuten und jede Minute 60 Sekunden hat) ist die Sekunde der 86400. Teil eines mittleren Tages und damit astronomisch durch die Rotation der Erde festgelegt.

Sekundenpendel
-> Pendel
Braucht für eine Halbschwingung genau eine Sekunde. Ein Sekundenpendel hat eine theoretische Länge von 99,4 cm bei Normalnull. Auf der Welle des Hemmungsrades sitzt oft ein Sekundenzeiger; er springt bei jedem Anstoß einen Schritt weiter.

Selbstaufzug
1780 von Abraham Louis Breguet (1747 – 1823) verbesserter automatischer Aufzug von Taschenuhren nach dem Prinzip des Schrittzählers: Ein an einem Hebel befestigtes und beim Tragen der Uhr auf- und abschwingendes Gewicht zieht über ein Gesperr die Feder auf. In modernen Armbanduhren vielfach verbessert und modernisiert bis hin als Strom-Generator für Quarzuhren.

Signatur
Auf Werk oder Gehäuse angebrachter Name des Uhrmachers, des Gehäusemachers und häufiger des Verkäufers. Signaturen in unterschiedlichsten Formen sind seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Im 17. und 18. Jahrhundert tragen Uhren eine Signatur , die aber nicht immer eine genaue Datierung ermöglicht, weil der Name oft verschiedene Mitglieder einer Uhrmacherfamilie bezeichnen kann. Schon damals wurden gelegentlich falsche Bezeichnungen angebracht, die einen berühmteren Hersteller vortäuschen sollten.

Skelettierung
Um der Uhr ein filigraneres Aussehen zu verleihen, werden Brücken, Platinen, Zifferblätter und ggf. Rotoren so ausgesägt, daß möglichst wenig Material übrigbleibt und durch Uhrglas und Glasboden ein kunstvolles Ornament sichtbar wird. Besonders aufwendig ist dies bei Chronographen, die über beträchtlich mehr zu bearbeitende Teile verfügen als einfache Uhren. Skelettierte Werke werden oft noch mit feinen Gravierungen und Ziselierungen versehen. Es gibt manuelle und maschinelle (computergesteuerte) Skelettierung.

Skelettuhr
Im späten 18. und im gesamten 19. Jahrhundert vorzugsweise in Frankreich und in England gefertigte Tischuhren unterschiedlicher Konstruktion, bei denen das Werk bewußt sichtbar gelassen und durch die Verwendung schmaler und durchfensterter Platinen gut zu übersehen ist.

Slow (engl.)
-> Retard

Solstitium
Tage um die Sonnenwenden (21. Juni und 23. Dezember), an denen die Länge des hellen Tages sich nur noch minimal ändert.

Sonnendeklination
Differenz der Sonnenhöhe zum Äquator, die sich mit jeder Stunde wegen der „Schiefe der Ekliptik“ ändert.

Sonnenuhr
Seit der Antike bekannte Zeitmesser, die bei Sonnenschein die Zeit auf einer entsprechenden Skala anzeigen.
Sonnenuhren mit horizontaler Skala werden Horizontalsonnenuhren, Sonnenuhren mit kreisförmigen Ziffernband, das der Äquatorebene entsprechend eingestellt wird, heißen Äquatorialsonnenuhr.

Sonnenwende
Tage mit dem höchsten (21. Juni) und tiefsten (23. Dezember) Stand der Sonne am Mittag.

Souscription
Einzeigrige Taschenuhren mit Stunden- und Fünfminuteneinteilung. Um 1800 auf besondere Bestellung und gegen ein Anzahlung (souscription) von Breguet hergestellt.

Sperrad
Teil des Aufzugssystems der Uhr.

Spielwerk
-> Carillon
Zusatzmechanik bei Uhren, die vom Gehwerk – meist zur vollen Stunde – ausgelöst wird und dann Musikstücke auf Glocken, Pfeifen oder Zungen spielt.

Spindelbrücke
-> Kloben
Brückenförmiger Träger für das Lager des oberen Zapfens der Spindel einer Spindeltaschenuhr, der häufig aus vergoldetem Messing oder Silber gefertigt und oft kunstvoll ornamental durchbrochen und graviert ist.

Spindelhemmung
-> Hemmung
Sie ist die älteste (rückfallende) Hemmung. Abwechselnd greifen die Lappen der Spindel (die Welle mit den beiden lappenartigen und im Winkel von etwa 110o – bei Taschenuhren – zueinanderstehenen Fortsätzen) in das Hemmungsrad, das die Form eines Kronrades mit sägeähnlichen Spitzen hat, und lassen es um jeweils einen Zahn weiterlaufen.
Sie existiert bereits seit Erfindung der Räderuhr im 13. Jahrhundert. Bis etwa um 1700 ist sie die wichtigste Hemmung für Groß- und Kleinuhren. Starke Verschleißerscheinungen und große Ungenauigkeit, besonders bei tragbaren Uhren , spornten die Uhrmacher an, bessere Konstruktionen, wie zum Beispiel die Anker- oder Cylinderhemmung, zu entwickeln.

Spindelkloben
-> Kloben
-> Spindelbrücke
Er ist auf der Rückplatine mit einer oder zwei Schrauben befestigt. Die Unruh- oder Spindelwelle hat Ihr Lager im Spindelkloben, die Unruh selbst ist vollständig von ihm bedeckt. Spindelkloben sind die Schmuckstücke des Werkes alter Taschenuhren, meist kunstvoll ausgesägt, graviert und vergoldet.

Spindeltaschenuhr
-> Spindelhemmung
Taschenuhren mit Spindelhemmung

Spiralfeder
Die Spiralfeder bildet zusammen mit der Unruh das Schwingungssystem. Sie besteht aus einem dünnen Flachdraht, zumeist aus Nivarox.

Spitzzahnankerhemmung
-> Ankerhemmung
-> Hemmung
-> Reiseuhr
Eine besonders häufig in England während des 19. Jahrhunderts verwendete freie Ankerhemmung, deren Hemmungsrad auffallend spitze Zähne trägt. Vorwiegend in Taschen- und Reiseuhren gebraucht.

Springen
-> seconde morte
Ruckartiges Vorrücken des Minuten- und Sekundenzeigers.

Springende Stunde
In einem Fensterchen, meist am oberen Rand des Zifferblattes, befindet sich eine Scheibe mit den Stundenziffern, die stündlich springend weitergeschaltet wird.

Sprungdeckel
-> Savonette
Flache Metallschale als vorderer Deckel bei Taschenuhren des 19. und 20. Jahrhunderts, die das Glas schützt und meist auf Knopfdruck aufspringt.

Stackfreed
-> Schnecke
Federbremse zum Ausgleich der sich verändernden Antriebskraft der Zugfeder.
Im 16. und im frühen 17. Jahrhundert war in Deutschland (Nürnberg) der Stackfreed gebräuchlich. Er besteht aus einer exzentrischen mit dem Federkern verbundenen Scheibe und einer gegen sie drückenden Stahlfeder. Bei voll aufgezogener Zugfeder wird der Exzenter stärker gebremst, bei ablaufender Feder läßt die Bremswirkung allmählich nach. Die Erfindung wird auch Peter Henlein zugeschrieben.

Staffel
-> Rechenschlagwerk
Regelt das Stundenschlagen. Als Programmscheibe für die Anzahl der Schläge ist sie Bestandteil eines Rechen- oder Repetitionsschlagwerks. Die Staffel ist mit dem Stundenzeiger gekoppelt, deshalb schlagen Uhren mit einer Staffel immer dem Zeigerstand entsprechend.

Stahlkette/ Stahlseil
-> Feder
-> Schnecke
Verbindungsteil zwischen Federhaus und Schneckenrad. Überträgt die Federkraft auf die Schnecke.

Staubdeckel
Zusätzlicher Schutzdeckel über dem Werk von manchen Taschenuhren. In der zweiten Hälfte des 18. und im 19. Jahrhundert werden Staubdeckel häufig bei englischen Taschenuhren verwendet.

Steigrad
-> Hemmung
Eine andere Bezeichnung für Hemmungsrad.

Steine
Synthetisch hergestellte Rubine, die Abnutzung und Reibung der Räder vermindern.

Stellscheibenzeiger
-> Rückerzeiger

Stellung
-> Malteserkreuzstellung
Einrichtung zur Aufzugsblockierung bei Uhren mit Federkraftantrieb. Die Zugfeder wirkt je nach Spannungsrad mit unterschiedlicher Kraft auf das Räderwerk: Bei großer Spannung ist die Kraft auch groß und umgekehrt. Dazwischen gibt es einen kleinen Bereich, in dem die Federkraft einigermaßen konstant ist. Aufgabe der Stellung ist es, die Feder nur in diesem Bereich arbeiten zu lassen, das heißt zu verhindern, daß die Feder ganz aufgezogen wird und vollständig abläuft.

Sternuhr / Nachtuhr
Uhrensystem, welches den Polarstern und andere zirkumpolare Sterne als 24-stündigen Zeiger verwendet.

Stiftenankerhemmung
-> Ankerhemmung
-> Hemmung
-> Roskopfuhr
Die Stiftankerhemmung wird meist in Taschenuhren nach dem Roskopf-Patent und in Weckeruhren angewendet.

Stiftenhemmung
-> Amanthemmung
-> Scherenhemmung
-> Hemmung

Stilus
-> Gnomon

Stockuhr
-> Bracket clock
-> Stotzen
-> Stutzuhr
Seit etwa der Mitte des 17. Jahrhunderts gebaute, ursprünglich auf einer Konsole stehende mittelgroße, federangetriebene Uhren. Ihr meist schlichtes Holzgehäuse ist fast immer vorne verglast, gelegentlich auch an den Seiten. Stockuhren besitzen regelmäßig Schlagwerk und häufig noch zusätzliche Indikationen. Sie waren für etwa zwei Jahrhunderte der meist verbreitete Uhrentyp, ihre Gehäuseform hat sich in dieser Zeit weniger als ihr Dekor geändert.

Stoppuhr
-> Chronograph
Zeitmeßgerät zum Messen von Zeitintervallen zwischen Start und Stopp. Kennzeichnend für die Stoppuhr ist, daß die Vorgänge Start, evtl. Zwischenstopp (Additionsstopper), Stopp und Nullstellung nacheinander erfolgen.

Storchenschnabel (auch Pelikanschnabel)
Ein kleiner Kipphebel an der Schlagwerksauslösung, der nach Auslösung des Schlagwerks durch einen Stift an einem Rad des Gehwerks zurückfällt und so bewirkt, daß nach der erfolgten Stundenzahl das Schlagwerk wieder arretiert wird. Es ist dies die älteste Art von Schlagwerksystem. Die Schlagwerksauslösung erfolgt schleichend und ist nicht so genau.

Stoßsicherung
Elastisch gelagerte Steinlager der Unruhwelle sorgen dafür, daß deren Zapfen bei Stößen und beim Herunterfallen der Uhr nicht brechen. Die gebräuchlichste Stoßsicherung ist heute Incabloc, eine weitere ist Kif-Flector.

Stotzen
-> Stutzuhr

Stundenrad
-> Zeigerwerk
Stundenrad und Stundenzeiger sitzen auf einem Rohr. Dieses Rad dreht sich einmal in zwölf Stunden, bei manchen astronomischen Uhren in 24 bzw. Italienischen Uhren auch 6 Stunden.

Stundenrohr
Die Röhre des Stundenrades, die den Stundenzeiger trägt.

Stundenschlagwerk
-> Schlagwerk
Schlägt nur die vollen Stunden.

Stundenwinkel-Uhr
Von Charles Lindbergh entworfener Uhrentyp, der unter Zuhilfenahme eines Sextanten, des Nautischen Almanachs und des Zeitzeichens aus dem Radio eine präzise Bestimmung des Stundenwinkels von Greenwich, also der geographischen Länge ermöglicht. Diese Uhr wurde von Longines realisiert und ist gegenwärtig als Nachbau des historischen Originals sowie in kleineren Größen erhältlich.

Stutzuhr
-> Stockuhr
Stutzuhr oder Stotzen nennt man seit dem 16. Jahrhundert eine Uhr, deren Antrieb innerhalb des Uhrwerkes liegt, das heißt, eine mit Feder angetriebene Uhr. Gegenüber Gewichtsuhren ist ihr Gehäuse niedriger, kürzer, eben gestutzt. Zifferblatt, Werk und Gehäusekasten bilden eine Einheit.
Stutzuhr ist eine seltenere Bezeichnung für die Stockuhr.

Swiss made
Als Schweizer Uhr gelten Uhren, deren Werk in der Schweiz zusammengesetzt, in Gang gesetzt, reguliert und vom Hersteller kontrolliert worden ist, ferner wenn es mindestens 50% aller Bestandteile aus schweizerischer Fabrikation enthält (dem Wert nach gerechnet), und es in der Schweiz der dort geltenden technischen Kontrolle unterliegt.

Tachymeter
Uhrenskala zum Messen der Geschwindigkeit. Wird bei einem Chronograph beim Passieren eines Kilometersteins der Sekundenzeiger gestartet, so zeigt dieser beim Erreichen des nächsten Kilometersteins auf der Tachymeterskala die Geschwindigkeit an.

Taschenchronometer
-> Chronometer

Taschenuhren
Am Körper tragbare, kleinere Uhren, deren Form sich aus den frühen Dosenuhren entwickelt hat. Anfangs oft verdeckt (Sackuhren) getragen, werden Taschenuhren im 17. Und 18. Jahrhundert oft zu Schmuckstücken, die offen am Gürtel (-> Châtelaine) getragen werden. Im 19. Und frühen 20. Jahrhundert werden sie meist in der Westentasche aufbewahrt. Häufig sind Taschenuhren auch mit Wecker-, Schlag- und Repetierwerken, mit Chronographen, Datumsanzeigen, Spielwerken und Automaten ausgerüstet worden.

Tastknöpfe
-> Blinden-Taschenuhr
Seit dem 16. Jahrhundert gelegentlich an tragbaren Räderuhren und Monduhren angebrachte Stifte neben den Ziffern. Da bei der 12 ein größerer Stift angebracht ist, konnte von hier aus im Dunkeln die Zeit abgetastet werden.

Taucher-Uhr
Uhren, bei denen die Wasserdichtheit maßgeblich ist. In der Regel sind diese Uhren bis mindestens 100m Tiefe (10 bar Druck) wasserdicht. Ferner spielt die Ablesbarkeit eine wichtige Rolle, ebenso eine nur in einer Richtung drehbare Lünette zum Einstellen der Tauchzeit.

Telleruhr
-> Kuhschwanzpendel
-> Zappler
Wanduhren, deren Front aus Metallblech im Zentrum einen großen Ziffernring trägt. Der Dekor der meist in (Süd-)Deutschland (Augsburger Telleruhren) während des 17. und im 18. Jahrhunderts hergestellten Uhren folgt besonders eindeutig der Stilrichtung des Kunstgewerbes. Telleruhren sind fast stets versilbert, seltener vergoldet und besitzen regelmäßig ein kurzes Vorderpendel.

Temporalstunden
Zeiteinteilung bis ins 15. Jahrhundert, bei der Tag und Nacht jeweils in 12 Stunden unterteilt waren. Wegen der jahreszeitlich bedingten, unterschiedlich langen Tages- und Nachtzeiten waren im Sommer die Tagesstunden länger, die Nachtstunden kürzer, im Winter umgekehrt (im Gegensatz zu Äquinoktialstunden). Sog. jüdische oder antike Stunden sind Temporalstunden.

Tierkreis
Kreis von 12 Sternbildern, den die Sonne im Lauf ihrer jährlichen periodischen Bahn scheinbar durchquert. Jeweils ein 30°-Abschnitt auf der Ekliptik ist einem Tierkreissternbild zugeordnet. Die Angabe von Tierkreiszeichen auf Sonnenuhren dient häufig deren Einstellung auf den jahreszeitlich aktuellen Sonnenstand.

Tischuhr
-> Bracket clock
-> Stockuhr
-> Stotzen
-> Stutzuhr
Mittelgroße, tragbare und federangetriebene Uhren ganz unterschiedlicher Form, oft mit Schlagwerk und zahlreichen Indikationen, die auf einen Tisch oder Kamin gestellt werden können. Zu den frühen Tischuhren gehören die Türmchenuhren der Renaisssance und die Dosenuhren, später die Stockuhren, die Bracket Clocks und zahlreiche andere mittelgroße Uhrentypen.

Tischzappler
-> Zappler

Tonfeder
-> Schlagwerk
Dient zur akkustischen Angabe der Zeit und ersetzt seit etwa 1800 als Klangerzeuger die früher genutzten Schlagwerksglocken. Tonfedern sind spiralförmig gebogene Stäbe aus Eisen (bei Großuhren) oder mit Silber legierte Stäbe (bei Taschenuhren), die vom Schlagwerk angeschlagen und zum Klingen gebracht werden. Sie sind billiger herzustellen als Glocken. Ihre Verwendung in Taschenuhren hat darüber hinaus den Vorteil, daß die Uhren flacher gebaut werden können, da die Tonfedern zwischen Gehäusewand und Uhrwerk passen.

Torsionspendel
-> Drehpendel

Tourbillon
Taschenuhr mit Drehgestell, das sich, wenn es vom Sekundenrad angetrieben wird, mit der Unruh und Hemmungsteilen einmal in der Minuten dreht und eine Unwucht des Unruhsystems und damit Lagefehler ausgleicht. Diese Konstruktion wurde erstmals von Abraham Louis Breguet (1747 – 1823) ausgeführt. Vom Zwischenboden (Kleinbodenrad) angetriebene Drehgestelle drehen sich je nach Übersetzungsverhältnis in 5 bis 10 Minuten, vom Minutenrad getriebene Drehgestelle nur einmal in der Stunde. Sie sind erstmals in England von Bonniksen gebaut worden und werden Karusselluhren genannt.

Treize pièces
-> Zifferblatt

Trieb
Kleines Zahnrad mit etwa 6-16 Zähnen an der Achse eines großen Rads. Ein anderes Zahnrad greift in den Trieb und überträgt den Antrieb. Die Triebzähne sind entweder aus der Achse gearbeitet (Volltrieb) oder bestehen aus runden Stiften, die von zwei Scheiben gehalten werden (Hohl- oder Korbtrieb).

Tritium
Leicht radioaktives Leuchtmaterial zur Markierung auf dem Zifferblatt, heute aufgrund der harmlosen Strahlenbelastung anstelle von Radium verwendet.

Tulasilber
Nach der russischen Stadt Tula benannte Dekorationstechnik, bei der ornamentale niellierte Gravierungen dunkel (schwarz oder braun) auf dem hellen Silbergrund erscheinen.

Türmchenuhr
-> Horizontaluhren
-> Radunrast
Fast immer im Querschnitt rechteckige Tisch- und Wanduhr mit Schlag- und Weckerwerk, deren Gehäuse die Form eines oft reich verzierten Turmes hat. Türmchenuhren als Tischuhren sind stets federangetrieben, als Wanduhrem haben sie Gewichtsantrieb und als Gangregler eine Radunrast. Die wohl meisten Türmchenuhren sind in Süddeutschland (Augsburg) und Österreich im 16. Und der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts entstandenen Türmchenuhren haben stets ein Gehäuse aus Bronze und häufig ein eisernes Werk; nach etwa 1670 wurden Türmchenuhren oft auf Vorder- oder Hinterpendel umgebaut.

Türmeruhr
Frühe Wanduhr mit Weckerwerk, angeblich von Turmwächtern verwendet, die zu gewissen Stunden große Glocken von Hand schlugen. Die wenigen erhaltenen Türmeruhren haben als Gangregler meistens eine lange Waag mit kleinen Gewichten, damit die Uhr sogar für Temporalstunden einreguliert werden konnte.

Turmuhr
Ein großes Uhrwerk, früher immer in einem Pfeilergestell aus Eisen und mit Schlagwerk, das in einem Gebäude die öffentliche Zeit akustisch und meistens auch optisch anzeigte. Es gab sie schon um 1300, sie hatten eine Waag als Schwingungssystem.

Übergehäuse
-> Umgehäuse

Uhrenformen
-> Dosenuhr
Die ersten tragbaren Uhren waren rund und zylindrisch, also trommel- und dosenförmig. Die Herstellung der sog. Nürnberger Eyerleins kam erst nach 1550 auf. Vorher wurden andere Formen ausgeführt, so die kugelförmigen Bisamapfel-Uhren und auch achteckige.

Uhrgläser
Uhrgläser kamen verhältnismäßig spät in Gebrauch. Zuvor, etwa ab 1550, wurde Bergkristall zum Schutz von Zeiger und Zifferblatt verwendet. Das Kristallglas kam im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts bei Kleinuhren auf, bei Großuhren erst sehr viel später.

Uhrpendel
-> Pendel

Umgehäuse
-> Karossenuhr
-> Taschenuhr
Auch Übergehäuse. Seit dem frühen 18. Jahrhundert Schutzgehäuse für Karossen- und Taschenuhren, meist aus Silber, oft mit Leder oder Schildpatt überzogen, die das Werk vor Erschütterungen sichern sollten. Ursprünglich wurden Umgehäuse für jede einzelne Uhr speziell gefertigt.

Unruh
-> Gangregler
-> Pendel
Taktgebendes Schwungrad, das das gleichmäßige Vorrrücken der Zeiger über das Räderwerk ermöglicht.
Von Christian Huygens (1629 -1695 publizierter, meist radförmiger, eigenschwingungsfähiger Gangregler mit Spiralfeder, der erst den Bau tragbarer Uhren mit hoher Ganggenauigkeit ermöglicht.

Vasenuhr
Tischuhren des ausgehenden 18. und des 19. Jahrhunderts, deren Gehäuse die Form einer größeren, oft reich dekorierten Vase aus unterschiedlichen Material hat. Die Angabe der Zeit geschieht durch ein sich drehendes Ziffernband mit feststehendem Zeiger. (-> cercle tournant)

Vernis Matin
-> Boulle
Zusammenfassende Bezeichnung für 1730 patentierte Lackarbeiten verschiedener Stilphasen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, benannt nach den Brüdern Étienne-Simon, Julien und Robert Matin, die seit 1744 ein Monopol für diese kunstgewerbliche Technik besaßen. Als Dekorationsform verdrängte Vernis Matin allmählich die Boulle-Technik.

Vertikalsonnenuhr
-> Sonnenuhr
Sonnenuhren verschiedenster Systeme, die an senkrechten Wänden oder oft auf der senkrechten Innenseite der Deckplatte von Klappsonnenuhren (im Katalog als Platte Ib bezeichnet) angebracht sind. An diesen Punkten „wendet“ sich die Ekliptik vom Höchst- bzw. Tiefstpunkt zu den Äquinoktialpunkten.

Vierfarbiges Gold
Bei Taschenuhren, gelegentlich auch bei Großuhren benutzte Goldschmiedetechnik des 18. und frühen 19. Jahrhunderts, bei der die unterschiedliche Farbigkeit von Goldplättchen für ornamentale Verzierungen und Darstellungen, gelegentlich sogar für Automaten, genutzt wird.

Viertelschlagwerk
-> Schlagwerk
-> Viertelstundenschlagwerk
-> Vierviertel-Schlagwerk

Viertelstundenschlagwerk
-> Schlagwerk
-> Vierviertel-Schlagwerk
Schlägt die Viertelstunden.

Vierviertel-Schlagwerk
-> Grande Sonnerie
-> Petite Sonnerie
-> Repetition
Schlagwerk für die Viertelstunden der Stunden. Gewöhnlich bezeichnet man damit das Uhrwerk einer Wiener Stutzuhr zwischen 1750 und 1850. Je nach Schlagfolge unterscheidet man noch zwischen Grande und Petite Sonnerie. Dem Stundenschlag folgt z.T. noch eine Spielmusik. Von dem Engländer Thomas Tompion 1695 erfunden und von seinem Schüler Georg Graham um 1720 wesentlich verbessert.
Das Viertelstundenschlagwerk ist nicht immer vom Stundenschlagwerk getrennt, sondern gelegentlich damit kombiniert. Die Angabe der erreichten Zeitabschnitte erfolgt entweder automatisch (selbsttätiges Schlagwerk) oder durch Betätigung der Auslösevorrichtung, die meist zugleich auch die Spannvorrichtung für das Schlagwerk ist (Rufschlagwerk).

Vorderpendel
-> Kuhschwanzpendel
-> Zappler
Ein kurzes, leichtes Pendel, das vor dem Zifferblatt schwingt, meistens starr an der Spindelwelle angebracht.

Vorlauf
-> Warnung

Waag
Der früheste Gangregler von Räderuhren mit mechanischer Hemmung. Die Waag besteht aus einem senkrecht an der Spindel angebrachtem Balken mit gezahnten Schenkeln, auf denen je ein Reguliergewicht verschiebbar angebracht ist. Ursprünglich bei den mittelalterlichen Turmuhren und Türmeruhren gebräuchlich.

Wahre Zeit
Sonnenuhren zeigen die Wahre Zeit, Räderuhren die Mittlere Zeit. Die wahre Zeit ist kein konstantes Zeitmaß und wird von der unterschiedlichen Entfernung von Sonne und Erde während des Jahres bestimmt. Die Abweichung von der Mittleren Zeit beträgt bis zu + 16 Minuten.

Wanduhr
Im Gegensatz zu einer Konsoluhr ein Werk mit Aufhängeöse und Abstandsdorne, das direkt an der Wand hängt.

Wanduhr
-> Carteluhr
-> Regulator
-> Schwarzwalduhr
Zusammenfassende Bezeichnung für die in Innenräumen benutzte und an der Wand befestigte Großuhren, häufig mit einem Schlag- und Weckerwerk. Solch Uhren haben meist Gewichtsantrieb, seit dem Ende des 17. Jahrhunderts ein Pendel. Selten sind sie federgetrieben.

Warnung
-> Schlagwerksauslösung
Bevor das Schlagwerk zur richtigen Zeit ausgelöst wird, wird ein Hebel vom Gehwerk gehoben und die Räder des Schlagwerks drehen etwas vor, damit genau zur richtigen Zeit der Schlag erfolgt.

Wassernasen
Wie an Strebepfeilern gotischer Bauwerke wurden die geschmiedeten Eckpfeiler der Konsoluhren mit Wassernasen oder Wasserschlägen verziert. Die Form der Wassernasen verändert sich je nach Hersteller und Herstellungszeit. Oft sind sie durchbohrt und unten offen wie bei Liechti-Uhren. Nach dem Ende des 16. Jahrhunderts tauchen sie nicht mehr auf.

Wasseruhren
Das aus einem Gefäß in ein anderes abtropfende Wasser zeigt mit seinem sinkenden oder steigenden Spiegel den „verflossenen“ Zeitraum an.

Watch (engl.)
-> Kleinuhr

Watch Paper
(englisch) Taschenuhrpapier
Watch Papers sind runde Papierscheiben mit Namensaufdruck, die als Werbeträger der Uhrmacher und Uhrenverkäufer dienten. Sie liegen gewöhnlich in der rückwärtigen Schale des Übergehäuses. Hauptsächlich wurden sie in England verwendet. Manchmal kann die Geschichte der Uhr anhand der übereinanderliegenden Papiere genau nachverfolgt werden.

Weckerstellscheibe
-> Stundenrohr
Scheibe mit Auslösestift und einer Röhre, die über das Stundenrohr gesteckt ist. Die mit den Stundenziffern versehene Scheibe ist drehbar und ermöglicht so die Einstellung der gewünschten Weckzeit. Eine am Auge des Stundenzeigers angebrachte Spitze gibt die eingestellte Weckzeit an.

Welle
-> Räderwerk
Stange, auf der mindestens ein Zahnrad sitzt, und die sich starr mit dem Zahnrad in ihren beiden Lagern der Platinen dreht.

Weltzeituhr
-> Zonenzeit
Zeitmesser, der die Zonenzeiten der Erde an verschiedenen Orten anzeigt.

Wendekreise
Nördlichster und südlichster Breitengrad (bei jeweils 23°27’), über dem die Sonne mittags jeweils zur Sonnenwende noch senkrecht im Zenit steht.

Werkgestell
-> Platinen
-> Prisma
Ein Gestell zur Befestigung und Lagerung des Uhrwerkes. Es besteht aus den Werkplatten (Platinen) und den Pfeilern, die die Werkplatte tragen.

Werkplatte
-> Platine
-> Werkgestell

Wiener Schlag
-> Schlagfolgen
-> Schlagwerk

Windfang
Geschwindigkeitsregler beim Schlagwerk. Eine Masse, meistens in Form von Blechstreifen, an der letzten Achse des Räderwerks angebracht; wirkt wie eine Luftbremse und verlangsamt den Ablauf des Schlagwerks. Bei den Konsoluhren war der Windfang ursprünglich außerhalb der Lagerbänder angeordnet, bei den Renaissance-Uhren wurde er zwischen den Lagerbändern oder Platinen mit dem Räderwerk integriert.

Windrose
Markierung der Himmelsrichtungen am Boden eines Kompasses. Wird die Nordmarkierung nach der Spitze der Kompaßnadel ausgerichtet, sind die Himmelsrichtungen ersichtlich. In der Windrose sind die Himmelsrichtungen oft durch die Namen der Hauptwinde in griechischer, lateinischer oder italienischer Sprache bezeichnet: Nord = Boreas (griech.), Septentrio (lat.) oder Tramontana (ital.); Ost = Apeliotes (griech.), Subsolanus (lat.) oder Levante (ital.); Süd = Notos (griech.), Auster (lat.) oder Mezzodi (ital.); West = Zephyros (griech.), Occidens (lat.) oder Ponente (ital.). Häufig sind auch die lateinischen Bezeichnungen Oriens für Ost und Meridies für Süd zu finden.

In unserem Lexikon befinden sich zur Zeit keine Begriffe die mit X anfangen.

In unserem Lexikon befinden sich zur Zeit keine Begriffe die mit Y anfangen.

Zappler
-> Kuhschwanzpendel
-> Vorderpendel
Zusammenfassende Bezeichnung für alle Stock- und Wanduhren mit einem vor dem Zifferblatt schwingendem kurzen Pendel.
Zappler sind Uhren, die auf Tischen, Kommoden, Kaminen usw. aufgestellt werden können. Ihre Form wird allein durch das Zifferblatt bestimmt. Diese Uhren sind flach, sie haben nur eine Schauseite. Ein eigentliches Gehäuse fehlt. Ihr Werk wird entweder nur durch (Eisen-/Messing-)Blech-Kästen vor Staub geschützt oder die ganze Uhr steht in einem hölzernen, durchfensterten Kasten oder unter einem Glassturz. Der Name Zappler rührt von dem vor dem Zifferblatt zapplig schwingendem Pendel (auch Kuhschwanz- oder Vorderpendel genannt). Speziell die kleinen süddeutschen und österreichischen federgetriebenen Tisch- und Wanduhren mit auffällig schnell schwingendem Vorderpendel werden Zappler genannt.

Zeiger
Ein meist an der Mitte des runden Zifferblattes drehbar befestigter Stab aus Metall oder Holz, der auf die kreisförmig angeordneten Ziffern weist. Eisenuhren besitzen fast stets nur einen Zeiger für das jeweilige Zifferblatt. Einzeigrige Uhren werden bis in das 18, Jahrhundert und gelegentlich noch im 19. und 20. Jahrhundert gebaut. Zwei Zeiger an einem Zifferblatt werden seit dem 17. Jahrhundert allmählich die Regel.
Zeiger sind den Uhren und der Mode bzw. dem Stil der Zeit angepaßt. Es gibt viele Formen wie Birnen-, Pfeil-, Kleeblatt- oder gerade Form. Sie werden auch nach dem Verwendungszeck eingeteilt und benannt: Stundenzeiger, Minutenzeiger, Sekundenzeiger, Zeiger für die Zentrumssekunde, Chronographenzeiger, Weckerzeiger u.a.m.

Zeigerkupplung
Damit die Zeiger manuell gestellt werden können, ohne das ganze Räderwerk bis zur Hemmung mitzudrehen, wird eine Rutschkupplung in der Form einer flachen Feder zwischen Antrieb und Zeigerwerk eingesetzt.

Zeigerwerk
-> Stundenrad
-> Schlagwerksauslösung
Dient zum direkten Antrieb der Zeiger. Zahnräder und Achsen meistens unter dem Zifferblatt. Das Zeigerwerk wird vom Gehwerk angetrieben, es besteht normalerweise aus drei Rädern: Minutenrad, Wechselrad und Stundenrad. Gewöhnlich liegt die Übersetzung bei zwölf zu eins, bei astronomischen Uhren bei vierundzwanzig zu eins, bei machen Italienischen Uhren sechs zu eins. Bei den späteren Uhren löst ein Rad des Zeigerwerks das Schlagwerk aus.

Zeitregler
-> Gangregler

Zentralsekunde
Im Gegensatz zur dezentralen Kleinen Sekunde in Zifferblattmitte angezeigte Sekunde.

Zifferblatt
-> Geozentrisches Zifferblatt
Meist runde Scheibe, bei Großuhren oft aus Metall, seltener aus Email, bei Taschenuhren fast stets aus Email, die die Anzeigen der Stunden, der Viertelstunden und Minuten trägt, häufiger bei Taschenuhren auch die der Sekunden. Die Entwicklung des Zifferblattes erfolgt nicht einheitlich. Bei den französischen Pendulen aber ist eine klare Abfolge erkennbar. Die frühen Beispiel der Religieuse besitzen meist einen Ziffernring, die Pendulen des 18. Jahrhunderts haben anfangs Emailfelder mit den aufgemalten Ziffern, danach folgt das dreizehnteilige Zifferblatt (treize pièces), das vom einheitlichen Ganzemailzifferblatt abgelöst wird. Vergleichbar ist die Entwicklung der Zifferblätter bei den Taschenuhren.
Eine Variante ist die halbkreisförmige Anzeige, die fast stets nur bei Taschenuhren verwandt wird. Auch waagrechte Ziffernbänder werden gelegentlich benutzt.

Zifferblattstecher
-> Zifferblatt
Schuf die gravierte Zifferblätter, ggfs. mit aufgesetztem Zahlenreif. Die Vorlage für die künstlerische Gestaltung entnahm der Zifferblattstecher sogenannten Musterbüchern, in denen die Entwürfe der damals in Gestaltung und Mode führenden Künstler zu finden waren.

Ziffern
-> Zifferblatt
Bei den frühen Eisenuhren werden fast immer römische Ziffern zur Anzeige der Stunden gebraucht. Gelegentlich werden arabische Ziffern für die zusätzlichen Angaben der Stunden von 13 – 24 benutzt. Seit dem 17. Jahrhundert werden häufiger römische Ziffern für die Stunden und arabische für die Minuten gebraucht. Die Weckerstellscheibe besitzt fast immer arabische Ziffern.

Ziffernring
-> Zifferblatt
Ringförmige Scheibe, meist aus Metall, mit Anzeigen der Stunden und Minuten, häufig auch der halben und Viertelstunden (etwa durch kleine Romben) und des Datums.

Zodiakus
-> Tierkreis

Zonenzeit
-> Mitteleuropäische Zeit (MEZ)
-> Ortszeit
Vereinheitlichte und für größere Bereiche (Länder oder Landesteile) gültige Ortszeit, z. B. Mitteleuropäische Zeit (MEZ).

Zonenzeituhr
Uhren mit zwei oder mehr Zifferblättern, bei denen gleichzeitig die Zeit verschiedener Regionen angezeigt wird.

Zugfeder
Im Federhaus eingelegte Metallfeder, die die entweder durch Handaufzug oder automatischen Aufzug zugeführte Energie speichert.

Zugrepetition
(auch Ruf-Repetition bzw. Repetition auf Anfrage)
-> Repetition
-> Rufschlagwerk
Im Gegensatz zur (automatischen) Repetition erfolgt hier das Repetieren nur auf Anfrage durch Zug oder Tastknopf.

Zwickel
-> Applike
Ecken des viereckigen, auch bogenförmigen Zifferblattes. Meist mit Appliken verziert.

Zwiebelförmige Aufzugskrone
-> Krone

Zwiebel-Krone
-> Krone

Zylinderhemmung
-> Cylinderhemmung
-> Hemmung

Zylindersonnenuhr
-> Säulensonnenuhr

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