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Sackuhren
-> Taschenuhren
Sägeuhr
Gewichtsgetriebene Uhren, bei denen das Uhrwerk mit Zifferblatt durch sein eigenes Gewicht an einer Zahnstange abwärts rückt. Bei den seit dem 17. Jahrhundert hergestellten Sägeuhren sind mehrfach Abwandlungen des Prinzips benutzt worden. Es gibt auch Sägeuhren mit Federantrieb, die an der Zahnstange nach unten geschoben werden müssen, wenn man sie aufziehen will.
Sanduhr
Erst nach Erfindung relativ durchsichtigen Glases im 15. Jahrhundert aufgekommene Zeitmesser aus zwei mit der Öffnung gegeneinanderstehende Glasbirnen. Eine bestimmte Menge Blei- oder Marmorsand rinnt von einem Glasgefäß in das andere.
In Venedig und Nürnberg, den beiden Städten, in denen Sanduhrmacher mehrfach erwähnt werden, wurden auch Sanduhren mit zwei, drei und vier Doppelgläsern hergestellt, die nebeneinander verschiedene Zeiten angeben können.
Eine besondere Form der Sanduhr ist die Kanzeluhr, die bei Predigt en verwendet wurde.
Sanduhren
Zeitweiser, bei welchen die durch ein Lochplättchen oder eine andere Verengung abfließende Sandmenge einen immer konstant bleibenden Zeitabschnitt angibt.
Saphirglas
Wertvolles künstlich hergestelltes Glas mit höchster Härte und Kratzfestigkeit (9 Mohs), die nur von Diamant übertroffen wird.
Säulensonnenuhr
Gnomonsonnenuhr in Säulenform, die die Sonnenhöhe am jeweiligen Datum misst und damit die Stunde anzeigt.
Savonette
-> Halbsavonette
Meist flache Taschenuhren mit Sprungdeckel, die vom späten 18. bis in das 20. Jahrhundert hergestellt worden sind. Zifferblatt und Zeiger sind anders als bei der Halbsavonette nicht sichtbar.
Schablonenuhr
Uhr, deren sämtliche Teile mit Teilen einer anderen Uhr gleichen Typs (Kalibers) ohne Nacharbeit austauschbar sind, was bei den ausschließlich in Handarbeit hergestellten Teilen nicht möglich war.
Schaltrad-Chronograph
Klassischer Chronographen-Typ, bei dem die Start-, Stop-, und Nullstellung der Zeiger über ein neunzähniges Säulenrad, später auch Schaltrad genannt, gesteuert wird. Die handwerklich sehr anspruchsvolle Fertigung dieser Technik wird heute nur noch in seltenen Fällen durchgeführt. Daher stellen Uhren mit dieser in den 30er und 40er Jahren verbreiteten Konstruktion heute sehr gesuchte Sammlerstücke dar.
Scheinpendel
-> Gegenpendel
Scherenhemmung
(auch Stiften- oder Amanthemmung genannt)
-> Hemmung
Von Louis Amant 1741 entwickelte ruhende Hemmung mit einem Hemmungsrad, das senkrecht zum Radreifen stehende Stifte trägt, durch die hindurch die hin- und hergehenden ‘Schere’ geführt wird. Diese Hemmung wird für Präzisionsuhren/Bodenstanduhren angewandt, meist mit Sekundenanzeige.
Schiffschronometer
-> Chronometerhemmung
-> Kardanische Aufhängung
Auf Schiffen seit dem 17. Jahrhundert mitgeführte Uhren, meist mit Chronometerhemmung und Kardanischer Aufhängung des Werkgehäuses. Benutzt werden Schiffschronometer zur Längenbestimmung auf See.
Schlagfolgen von Selbstschlagwerken
1. Voller Stundenschlag 1- 12. Angabe der vollen Stunden, bei frühen Uhren und häufig bei Bodenstanduhren bis hinein ins 19. Jahrhundert gebräuchlich.
2. Angabe der vollen und halben Stunden, wobei die halben Stunden nur mit einem Schlag angegeben werden. Diese Form ist ab 2. Hälfte des 17. Jh. in Frankreich und bis heute überall, aber erst in anderen Ländern ab 19. Jh. gebräuchlich. Allerdings in Teilen von Deutschland im 18. Jh. auch bekannt z. B. im bergischen Land, wo die halbe Stunde auf einer kleinen Glocke oder Tonfeder geschlagen wird (meistens als „passing strike“)
3. Passing Strike (auch „ angerissener Schlag“) in England = 1x bei der vollen Stunde vom Gehwerk betätigt.
4. Comtoiser Schlag
Die Comtoise-Uhren schlagen die vollen und halben Stunden und wiederholen die volle Stunde ein paar Minuten danach. Dieses System war auch früher in Deutschland bei Kirchturmuhren weit verbreitet.
5. Angabe der vollen und halben Stunden jeweils mit voller Schlagzahl. Die halben Stunden werden zur Unterscheidung auf eine andere Glocke geschlagen (Holländischer oder Wechsel-Schlag). Sog. Dutch Striking auf Englisch. Auch in England bekannt aber um ½ wird die vergangene Stunde und nicht die kommende geschlagen.
6. Dreiviertelschlag. Die ersten drei Viertel werden angegeben. Nach dem vierten Viertel wird nur die volle Stunde auf einer größeren Glocke geschlagen. (nicht Frankreich und Schweiz)
7. Petite Sonnerie, bei dem die Viertelstunden – ggfs. mit Doppelschlag auf 2 Glocken – angegeben werden. Zur vollen Stunde wird die Stundenzahl ohne Viertel allein auf einer größeren Glocke geschlagen.
8. Grande Sonnerie (Frankreich/Schweiz) bei jeder Viertelstunde wird zuerst die volle Stunde und dann die Viertel (meist im Doppelschlag) angegeben aber nicht bei der vollen Stunde, wo nur die Stundenzahl geschlagen wird.
9. (Wiener) Vierviertelschlag mit vollem Nachschlag (Wiener-Vollstundenschlag). Hier werden nach jedem Viertel die volle verflossene Stunden nachgeschlagen.
Sonderformen
10. Die Glasen bei Schiffsuhren
11. Italienische (6-Stunden)Schlag: von 1 bis 6 und um 7 Uhr fängt der Schlag mit 1 wieder an. Kombiniert mit den Viertelstunden vorher und nachher
12. Roman Striking (Römischer Schlag)– nur bei Knibb in England – Schlagfolge nach den römischen Zahlen:
I = 1x auf Glocke A
II = 2x auf Glocke A
III = 3x auf Glocke A
IV = 1x auf Glocke A und 1x auf Glocke B
V = 1x auf Glocke B
VI = 1x auf Glocke B und 1x auf Glocke A
VII = 1x auf Glocke B und 2x auf Glocke A
VIII = 1X auf Glocke B und 3x auf Glocke A
IX = 1x auf Glocke A und 2x auf Glocke B
X = 2x auf Glocke B
XI = 2x auf Glocke B und 1x auf Glocke A
XII = 2x auf Glocke B und 2x auf Glocke A
Also ganz logisch, hat aber nichts mit Rom zu tun, sondern den römischen Zahlen!
13. Japan. Die 12 Tagesstunden werden in 2x 6 geteilt und fangen mit 9 an und gehen rückwärts bis 4. Die Halbstunden werden angezeigt mit einem Schlag nach ungeraden Zahlen und 2 Schlägen nach geraden Zahlen. Schlagfolge = 9 – 1 – 8 – 2 – 7 – 1 – 6 – 2 – 5 – 1 – 4 – 2 – dann wieder 9 usw.
14. Stundenschlag auch bis 24 bei Renaissance Uhren und astronomischen Monumentaluhren
Schlagwerk
-> Grande Sonnerie
-> Petite Sonnerie
-> Rechenschlagwerk
-> Repetitionsschlagwerk
-> Schloßscheibe
-> Stundenschlagwerk
-> Viertelstundenschlagwerk
Zuständig für die akkustische Zeitangabe, meist durch Schlag auf Glocke oder eine Tonspirale.
Üblich ist der Halbstunden- und Stundenschlag; dazu kommen bei einigen Uhren auch der Viertelstundenschlag. Taschenuhren haben manchmal auch Schlagfolgen für Achtelstunden und für Minuten.
Das Schlagwerk besteht aus einem eigenen Antrieb (Gewicht oder Feder) und Räderwerk, es wird vom Geh- oder Zeigerwerk ausgelöst. Die Schlagfolge regelt eine Schloßscheibe oder Staffel.
Schlagwerksauslösung
Um die Zeit akustisch durch Glockenschläge zu signalisieren, muß das Gehwerk ein Hebelwerk auslösen, das die Räder des Schlagwerks freigibt. Bei den ältesten Uhren löst ein Stift am großen Antriebsrad das Schlagwerk über einen Hebel aus; bei späteren Uhren Auslösung durch Stifte oder einen Stern am Stundenrad oder Viertelrohr. Die ältere Art hat den sogenannten Storchenschnabel, später einen Vorlauf oder eine Warnung, wobei die Räder kurz vorher vorlaufen, damit die Auslösung genau zur richtigen Zeit erfolgt.
Schleppzeiger
-> Rattrapante
Schleppzeiger-Chronograph
Diese Art von Chronograph wurde früher Doppelzeiger-Chronograph oder „nachspringende Sekunde“ genannt, ein Synonym hierfür ist Rattrapante (von französisch rattraper = wieder einholen). Der Schleppzeiger, ein zweiter großer Stoppzeiger, wird angehalten, um eine Zwischenzeit zu stoppen, beim Loslassen springt er auf den Stand des anderen Stoppzeigers nach und läuft mit diesem synchron weiter. Hierdurch können beliebig viele Zwischenzeiten genommen werden (sofern es sich nicht um Abstände von nur wenigen Sekunden handelt). Dieser Uhrentyp verschwand in den 60er Jahren, erlebte aber nach Wiedereinführung durch Blancpain im Jahre 1989 eine erfolgreiche Wiederkehr bei zahlreichen Herstellern.
Schloßscheibe (auch Schlussscheibe)
-> Schlagwerk
-> Schloßscheibenschlagwerk
-> Rechenschlagwerk
Sie enthält das Programm für die Schlagfolge der vollen und halben Stunden, manchmal auch die Viertelstunden. Diese Scheibe ist ein Rad, das außen, der wachsenden Stundenzahl entsprechend, immer längere Erhebungen hat, die die Anzahl der Schläge steuern. Nachteil der Schloßscheibe ist, daß der Schlag durch manuelles Auslösen nicht wiederholt werden kann. Beim Schlagen dreht sich nämlich die Schloßscheibe weiter, so daß bei jedem erneuten Auslösen des Schlagwerks die folgende Stunde/Schlagzahl geschlagen wird. Beim Aufziehen müssen das Schlagwerk und die Zeigerstellung synchronisiert werden. Das Rechenschlagwerk hat diesen Nachteil nicht.
Zur Kontrolle des Schloßscheibenschlagwerks haben Uhren des 16. und 17. Jahrhunderts häufig eine separate Anzeige der zuletzt geschlagenen Stunde auf der Schloßscheibe.
Schloßscheibenschlagwerk
-> Schloßscheibe
Älteste Form des Schlagwerkes an Räderuhren Beim Schloßscheibenschlagwerk wird die jeweilige Schlagzahl an der Schloßscheibe abgetastet.
Schlüsselaufzug
-> Kronenaufzug
-> Remontoir
Aufzugsart für Taschen- und Großuhren mit Federzugwerk, z.T. auch bei gewichtsgetriebenen Werken, die von der Zifferblatt- oder Werkrückseite her mit einem separaten Schlüssel mit Innenvierkant aufgezogen werden; auch die Zeiger werden damit verstellt. Der Schlüsselaufzug wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch den Kronenaufzug (Remontoiraufzug) abgelöst.
Schnecke
-> Darmseil
-> Feder
-> Kette
-> Stackfeed
Sorgt für die Übertragung konstanter Kraft auf das Räderwerk.
Die Schnecke hat die Gestalt eines Kegelstumpfs. Auf ihrer Oberfläche windet sich schneckenförmig eine Rille. Diese Rille nimmt eine Kette oder Darmsaite auf, deren anderes Ende an der Federhaustrommel befestigt ist. Ist die Feder aufgezogen, hat sie also am meisten Kraft, zieht die Schnecke am kleinsten Durchmesser der Schneckenwindung; ist dagegen die Feder fast entspannt, zieht die Kette/Darmsaite am größten Durchmesser: Die Schnecke gibt so ein konstantes Drehmoment ans Räderwerk weiter (vorausgesetzt Schneckenform und Räderwerk sind aufeinander abgestimmt).
Schnellschwinger
Uhren mit 28 800 oder 36 000 Halbschwingungen der Unruh pro Stunde nennt man Schnellschwinger.
Schnurrollenaufzug
Oft wird in Großuhren ein eigenes Wecker-Werk verwandt. Das Werk wird über eine Schnur aufgezogen.
Schraubboden
Mit einem Gewinde versehener Boden, der ins Uhrengehäuse eingeschraubt ist.
Schrauben-Unruh
Wie der Name schon sagt, besitzt der Unruhreif Schrauben, die die Masse und damit das Trägheitsmoment der Uhr beeinflussen können.
Schraubkrone
Mit dem Gehäuse verschraubbare Aufzugskrone, die für eine komplette Wasserdichtheit sorgt. Zuerst von Rolex 1926 im Oyster-Modell eingesetzt und ein Jahr später bei der Durchschwimmung des Ärmelkanals durch Mercedes Gleitze publikumswirksam erprobt.
Schwanenhals-Feinregulierung
Vorrichtung in Form eines Schwanenhalses für das Feineinstellen einer Uhr mit mechanischem Schwingsystem.
Schwarzwälder Hakenhemmung
-> Blechankerhemmung
Schwarzwälder Surrer
Schwarzwälder Uhr mit einem speziellen Schlagwerkstypus zum Schlagen der Viertelstunden und vollen Stunden. Der Vorteil liegt darin, daß diese Uhr kein eigenes Viertelstundenschlagwerk braucht.
Schwarzwälder Uhren
Im Schwarzwald seit der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts hergestellte Wanduhren mit Gewichtsantrieb. Anfänglich wurden die Werke fast vollständig aus Holz gefertigt, mit der Waag als Gangregler, und besaßen seit etwa Mitte des 18. Jahrhundert fast immer Pendel. Der Kuckuckruf, durch einen Blasebalg erzeugt, wurde schon seit dem frühen 18. Jahrhundert eingebaut und galt seit dem späteren 19. Jahrhundert als charakteristisch für Schwarwälder Uhren.
Schwingpendeluhr
-> Freischwinger
Oft frei am Fenster aufgehängte Uhren in Form eines großen Pendels, bei denen das Werk mit Zifferblättern auf beiden Seiten die Stelle der Pendellinse einnimmt, so daß die Zeit inner- und außerhalb des Hauses abgelesen werden konnte. Schwingpendeluhren sind vorzugsweise im 19. Jahrhundert angefertigt worden.
Schwingungsdauer (Periode, Frequenz)
-> Pendel
-> Sekundenpendel
Bei Uhren die Dauer einer Schwingung (Oszillation) von einem Umkehrpunkt zu anderen und wieder zurück in die Ausgangsstellung. Das Sekundenpendel benötigt dazu zwei Sekunden.
Schwingungssystem
-> Pendel, Radunruh, Waag;
Der Gangregler der Uhr, angetrieben durch das Räderwerk, durch den der Ablauf reguliert wird.
Seconde morte
Springende Sekunde. Der Sekundenzeiger bewegt sich ruckartig – einmal in der Sekunde – vorwärts.
Sector-watch
Taschenuhren mit viertelkreisförmigem Zifferblatt. Die Zeiger springen auf den Anfang zurück, sobald sie das Ende der Skala erreicht haben. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie häufiger gebaut.
Sekunde
Nach der Minute die zweite Unterteilung der Stunde. Durch die Teilung des Tages in 24 Stunden (wobei jede Stunde 60 Minuten und jede Minute 60 Sekunden hat) ist die Sekunde der 86400. Teil eines mittleren Tages und damit astronomisch durch die Rotation der Erde festgelegt.
Sekundenpendel
-> Pendel
Braucht für eine Halbschwingung genau eine Sekunde. Ein Sekundenpendel hat eine theoretische Länge von 99,4 cm bei Normalnull. Auf der Welle des Hemmungsrades sitzt oft ein Sekundenzeiger; er springt bei jedem Anstoß einen Schritt weiter.
Selbstaufzug
1780 von Abraham Louis Breguet (1747 – 1823) verbesserter automatischer Aufzug von Taschenuhren nach dem Prinzip des Schrittzählers: Ein an einem Hebel befestigtes und beim Tragen der Uhr auf- und abschwingendes Gewicht zieht über ein Gesperr die Feder auf. In modernen Armbanduhren vielfach verbessert und modernisiert bis hin als Strom-Generator für Quarzuhren.
Signatur
Auf Werk oder Gehäuse angebrachter Name des Uhrmachers, des Gehäusemachers und häufiger des Verkäufers. Signaturen in unterschiedlichsten Formen sind seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Im 17. und 18. Jahrhundert tragen Uhren eine Signatur , die aber nicht immer eine genaue Datierung ermöglicht, weil der Name oft verschiedene Mitglieder einer Uhrmacherfamilie bezeichnen kann. Schon damals wurden gelegentlich falsche Bezeichnungen angebracht, die einen berühmteren Hersteller vortäuschen sollten.
Skelettierung
Um der Uhr ein filigraneres Aussehen zu verleihen, werden Brücken, Platinen, Zifferblätter und ggf. Rotoren so ausgesägt, daß möglichst wenig Material übrigbleibt und durch Uhrglas und Glasboden ein kunstvolles Ornament sichtbar wird. Besonders aufwendig ist dies bei Chronographen, die über beträchtlich mehr zu bearbeitende Teile verfügen als einfache Uhren. Skelettierte Werke werden oft noch mit feinen Gravierungen und Ziselierungen versehen. Es gibt manuelle und maschinelle (computergesteuerte) Skelettierung.
Skelettuhr
Im späten 18. und im gesamten 19. Jahrhundert vorzugsweise in Frankreich und in England gefertigte Tischuhren unterschiedlicher Konstruktion, bei denen das Werk bewußt sichtbar gelassen und durch die Verwendung schmaler und durchfensterter Platinen gut zu übersehen ist.
Slow (engl.)
-> Retard
Solstitium
Tage um die Sonnenwenden (21. Juni und 23. Dezember), an denen die Länge des hellen Tages sich nur noch minimal ändert.
Sonnendeklination
Differenz der Sonnenhöhe zum Äquator, die sich mit jeder Stunde wegen der „Schiefe der Ekliptik“ ändert.
Sonnenuhr
Seit der Antike bekannte Zeitmesser, die bei Sonnenschein die Zeit auf einer entsprechenden Skala anzeigen.
Sonnenuhren mit horizontaler Skala werden Horizontalsonnenuhren, Sonnenuhren mit kreisförmigen Ziffernband, das der Äquatorebene entsprechend eingestellt wird, heißen Äquatorialsonnenuhr.
Sonnenwende
Tage mit dem höchsten (21. Juni) und tiefsten (23. Dezember) Stand der Sonne am Mittag.
Souscription
Einzeigrige Taschenuhren mit Stunden- und Fünfminuteneinteilung. Um 1800 auf besondere Bestellung und gegen ein Anzahlung (souscription) von Breguet hergestellt.
Sperrad
Teil des Aufzugssystems der Uhr.
Spielwerk
-> Carillon
Zusatzmechanik bei Uhren, die vom Gehwerk – meist zur vollen Stunde – ausgelöst wird und dann Musikstücke auf Glocken, Pfeifen oder Zungen spielt.
Spindelbrücke
-> Kloben
Brückenförmiger Träger für das Lager des oberen Zapfens der Spindel einer Spindeltaschenuhr, der häufig aus vergoldetem Messing oder Silber gefertigt und oft kunstvoll ornamental durchbrochen und graviert ist.
Spindelhemmung
-> Hemmung
Sie ist die älteste (rückfallende) Hemmung. Abwechselnd greifen die Lappen der Spindel (die Welle mit den beiden lappenartigen und im Winkel von etwa 110o – bei Taschenuhren – zueinanderstehenen Fortsätzen) in das Hemmungsrad, das die Form eines Kronrades mit sägeähnlichen Spitzen hat, und lassen es um jeweils einen Zahn weiterlaufen.
Sie existiert bereits seit Erfindung der Räderuhr im 13. Jahrhundert. Bis etwa um 1700 ist sie die wichtigste Hemmung für Groß- und Kleinuhren. Starke Verschleißerscheinungen und große Ungenauigkeit, besonders bei tragbaren Uhren , spornten die Uhrmacher an, bessere Konstruktionen, wie zum Beispiel die Anker- oder Cylinderhemmung, zu entwickeln.
Spindelkloben
-> Kloben
-> Spindelbrücke
Er ist auf der Rückplatine mit einer oder zwei Schrauben befestigt. Die Unruh- oder Spindelwelle hat Ihr Lager im Spindelkloben, die Unruh selbst ist vollständig von ihm bedeckt. Spindelkloben sind die Schmuckstücke des Werkes alter Taschenuhren, meist kunstvoll ausgesägt, graviert und vergoldet.
Spindeltaschenuhr
-> Spindelhemmung
Taschenuhren mit Spindelhemmung
Spiralfeder
Die Spiralfeder bildet zusammen mit der Unruh das Schwingungssystem. Sie besteht aus einem dünnen Flachdraht, zumeist aus Nivarox.
Spitzzahnankerhemmung
-> Ankerhemmung
-> Hemmung
-> Reiseuhr
Eine besonders häufig in England während des 19. Jahrhunderts verwendete freie Ankerhemmung, deren Hemmungsrad auffallend spitze Zähne trägt. Vorwiegend in Taschen- und Reiseuhren gebraucht.
Springen
-> seconde morte
Ruckartiges Vorrücken des Minuten- und Sekundenzeigers.
Springende Stunde
In einem Fensterchen, meist am oberen Rand des Zifferblattes, befindet sich eine Scheibe mit den Stundenziffern, die stündlich springend weitergeschaltet wird.
Sprungdeckel
-> Savonette
Flache Metallschale als vorderer Deckel bei Taschenuhren des 19. und 20. Jahrhunderts, die das Glas schützt und meist auf Knopfdruck aufspringt.
Stackfreed
-> Schnecke
Federbremse zum Ausgleich der sich verändernden Antriebskraft der Zugfeder.
Im 16. und im frühen 17. Jahrhundert war in Deutschland (Nürnberg) der Stackfreed gebräuchlich. Er besteht aus einer exzentrischen mit dem Federkern verbundenen Scheibe und einer gegen sie drückenden Stahlfeder. Bei voll aufgezogener Zugfeder wird der Exzenter stärker gebremst, bei ablaufender Feder läßt die Bremswirkung allmählich nach. Die Erfindung wird auch Peter Henlein zugeschrieben.
Staffel
-> Rechenschlagwerk
Regelt das Stundenschlagen. Als Programmscheibe für die Anzahl der Schläge ist sie Bestandteil eines Rechen- oder Repetitionsschlagwerks. Die Staffel ist mit dem Stundenzeiger gekoppelt, deshalb schlagen Uhren mit einer Staffel immer dem Zeigerstand entsprechend.
Stahlkette/ Stahlseil
-> Feder
-> Schnecke
Verbindungsteil zwischen Federhaus und Schneckenrad. Überträgt die Federkraft auf die Schnecke.
Staubdeckel
Zusätzlicher Schutzdeckel über dem Werk von manchen Taschenuhren. In der zweiten Hälfte des 18. und im 19. Jahrhundert werden Staubdeckel häufig bei englischen Taschenuhren verwendet.
Steigrad
-> Hemmung
Eine andere Bezeichnung für Hemmungsrad.
Steine
Synthetisch hergestellte Rubine, die Abnutzung und Reibung der Räder vermindern.
Stellscheibenzeiger
-> Rückerzeiger
Stellung
-> Malteserkreuzstellung
Einrichtung zur Aufzugsblockierung bei Uhren mit Federkraftantrieb. Die Zugfeder wirkt je nach Spannungsrad mit unterschiedlicher Kraft auf das Räderwerk: Bei großer Spannung ist die Kraft auch groß und umgekehrt. Dazwischen gibt es einen kleinen Bereich, in dem die Federkraft einigermaßen konstant ist. Aufgabe der Stellung ist es, die Feder nur in diesem Bereich arbeiten zu lassen, das heißt zu verhindern, daß die Feder ganz aufgezogen wird und vollständig abläuft.
Sternuhr / Nachtuhr
Uhrensystem, welches den Polarstern und andere zirkumpolare Sterne als 24-stündigen Zeiger verwendet.
Stiftenankerhemmung
-> Ankerhemmung
-> Hemmung
-> Roskopfuhr
Die Stiftankerhemmung wird meist in Taschenuhren nach dem Roskopf-Patent und in Weckeruhren angewendet.
Stiftenhemmung
-> Amanthemmung
-> Scherenhemmung
-> Hemmung
Stilus
-> Gnomon
Stockuhr
-> Bracket clock
-> Stotzen
-> Stutzuhr
Seit etwa der Mitte des 17. Jahrhunderts gebaute, ursprünglich auf einer Konsole stehende mittelgroße, federangetriebene Uhren. Ihr meist schlichtes Holzgehäuse ist fast immer vorne verglast, gelegentlich auch an den Seiten. Stockuhren besitzen regelmäßig Schlagwerk und häufig noch zusätzliche Indikationen. Sie waren für etwa zwei Jahrhunderte der meist verbreitete Uhrentyp, ihre Gehäuseform hat sich in dieser Zeit weniger als ihr Dekor geändert.
Stoppuhr
-> Chronograph
Zeitmeßgerät zum Messen von Zeitintervallen zwischen Start und Stopp. Kennzeichnend für die Stoppuhr ist, daß die Vorgänge Start, evtl. Zwischenstopp (Additionsstopper), Stopp und Nullstellung nacheinander erfolgen.
Storchenschnabel (auch Pelikanschnabel)
Ein kleiner Kipphebel an der Schlagwerksauslösung, der nach Auslösung des Schlagwerks durch einen Stift an einem Rad des Gehwerks zurückfällt und so bewirkt, daß nach der erfolgten Stundenzahl das Schlagwerk wieder arretiert wird. Es ist dies die älteste Art von Schlagwerksystem. Die Schlagwerksauslösung erfolgt schleichend und ist nicht so genau.
Stoßsicherung
Elastisch gelagerte Steinlager der Unruhwelle sorgen dafür, daß deren Zapfen bei Stößen und beim Herunterfallen der Uhr nicht brechen. Die gebräuchlichste Stoßsicherung ist heute Incabloc, eine weitere ist Kif-Flector.
Stotzen
-> Stutzuhr
Stundenrad
-> Zeigerwerk
Stundenrad und Stundenzeiger sitzen auf einem Rohr. Dieses Rad dreht sich einmal in zwölf Stunden, bei manchen astronomischen Uhren in 24 bzw. Italienischen Uhren auch 6 Stunden.
Stundenrohr
Die Röhre des Stundenrades, die den Stundenzeiger trägt.
Stundenschlagwerk
-> Schlagwerk
Schlägt nur die vollen Stunden.
Stundenwinkel-Uhr
Von Charles Lindbergh entworfener Uhrentyp, der unter Zuhilfenahme eines Sextanten, des Nautischen Almanachs und des Zeitzeichens aus dem Radio eine präzise Bestimmung des Stundenwinkels von Greenwich, also der geographischen Länge ermöglicht. Diese Uhr wurde von Longines realisiert und ist gegenwärtig als Nachbau des historischen Originals sowie in kleineren Größen erhältlich.
Stutzuhr
-> Stockuhr
Stutzuhr oder Stotzen nennt man seit dem 16. Jahrhundert eine Uhr, deren Antrieb innerhalb des Uhrwerkes liegt, das heißt, eine mit Feder angetriebene Uhr. Gegenüber Gewichtsuhren ist ihr Gehäuse niedriger, kürzer, eben gestutzt. Zifferblatt, Werk und Gehäusekasten bilden eine Einheit.
Stutzuhr ist eine seltenere Bezeichnung für die Stockuhr.
Swiss made
Als Schweizer Uhr gelten Uhren, deren Werk in der Schweiz zusammengesetzt, in Gang gesetzt, reguliert und vom Hersteller kontrolliert worden ist, ferner wenn es mindestens 50% aller Bestandteile aus schweizerischer Fabrikation enthält (dem Wert nach gerechnet), und es in der Schweiz der dort geltenden technischen Kontrolle unterliegt.